Vom Retrodigitalisat zu Open Access. Landeshistorische Literatur zu Sachsen online unter besonderer Berücksichtigung der Zeitschriftenliteratur

DOI: https://doi.org/10.11588/ip.2021.1.80547

Martin MUNKE, Daniel FISCHER

Vom Retrodigitalisat zu Open Access. Landeshistorische Literatur zu Sachsen online unter besonderer Berücksichtigung der Zeitschriftenliteratur

Zusammenfassung

Sachsen verfügt über eine reichhaltige Landschaft an landeshistorischen und -kundlichen Zeitschriften, die an der Schnittstelle zwischen professioneller Wissenschaft und öffentlichem Interesse operieren. Aufbauend auf den fachspezifischen Retrodigitalisierungsaktivitäten der letzten Jahre stellt der Beitrag die aktuellen Initiativen der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden vor, diese Zeitschriften in Zusammenarbeit mit den herausgebenden Institutionen und unter Nutzung offener Systeme (Open Journal Systems) zu einer möglichst offenen Erscheinungsweise (Open Access) zu bringen.

Schlüsselwörter

Landesbibliothek, Open Access, Open Journal Systems, Fachzeitschrift, Transformation

From retro-digitization to open access publication. Regional history literature online with special consideration of the journal literature - the example of Saxony

Abstract

Saxony has a rich landscape of regional history journals that operate at the interface between professional scholarship and public interest. Building on the subject-specific retro-digitisation activities of recent years, the article presents the current initiatives of the Saxon State and University Library Dresden in cooperation with the publishing institutions to make these journals available as open as possible (Open Access), using also open systems (Open Journal Systems).

Keywords

regional library, Open Access, Open Journal Systems, journal, transformation


Veröffentlichung: 11.08.2021 in Informationspraxis Bd. 7, Nr. 1 (2021)


Inhaltsverzeichnis

1 Einführung1

Die Open Access-Transformation macht auch vor den Regional- und Landesbibliotheken (Hagenau 2000) nicht halt. Mit Blick auf das Positionspapier „Wissenschaftliche Bibliotheken 2025" der Sektion 4 im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) formulierte die AG Regionalbibliotheken im dbv verschiedene darauf aufbauende Perspektiven und Aufgaben für die künftige Entwicklung und das Engagement solcher Bibliotheken. Es sollen u. a. Open-Access-Publikationen der Schwerpunktfächer von Regionalbibliotheken und Regionalia „systematisch erschlossen, sichtbar und zugänglich gemacht" (Jendral u.a. 2019: 4), „spartenübergreifend[e] Kooperationen" mit Museen, Archiven, Vereinen und regionalen Akteuren „ausgebaut und vorangetrieben" (ebd.: 6) sowie “kleinere Einrichtungen (Bibliotheken, Archive, historische Vereine, Heimatvereine ...) bei der Digitalisierung ihrer Sammlungen durch Beratung/Schulung und Bereitstellung technischer Infrastrukturen” (ebd.: 7) unterstützt werden.

Als klassische Landesbibliothek sammelt und archiviert die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) umfassend Veröffentlichungen über Sachsen. Sie versteht sich als ein wichtiger Dienstleister für (professionelle und ehrenamtliche) Forschungstätigkeiten auf dem Gebiet der sächsischen Geschichte, Kultur und Landeskunde im Sinne einer interdisziplinären Regionalforschung (nach Mannsfeld 2011). In ihrer Rolle als Staatsbibliothek erfüllt die SLUB zudem wichtige Koordinierungs- und Dienstleistungsfunktionen für die Bibliotheken im Freistaat Sachsen, nicht zuletzt im Bereich der Digitalisierung. Deren Auswirkungen zeigen sich in den vergangenen Jahren an der gegenläufigen Entwicklung der Zahlen für Downloads bzw. Onlinezugriffe auf der einen und Entleihungen physischer Medien auf der anderen Seite – und zwar schon lange vor der Corona-Pandemie, die einen weiteren Schub bewirkte, weswegen das Jahr 2020 hier zunächst nicht mit in die Betrachtung einfließen soll: Die Zahl der Downloads elektronischer Volltexte stieg zwischen 2013 und 2019 von rund 3.490.000 auf ca. 7.353.000, die Seitenaufrufe in den Digitalen Sammlungen (https://digital.slub-dresden.de)2 von etwa 2.290.000 auf über 3.555.000 und der Gesamtbestand der Dokumente auf dem sächsischen Dokumentenserver Qucosa (https://www.qucosa.de) von 12.700 auf 31.800. Entleihungen physischer Medien gingen im gleichen Zeitraum dagegen von annähernd 2.100.000 auf 1.172.000 zurück (SLUB 2017; 2021).

Diese Statistik betrifft die SLUB natürlich v. a. in ihrer dritten Rolle: als Universitätsbibliothek. Auch Fragen des Bestandsaufbaus in Zeiten der Lizenzierung von Datenbanken, elektronischen Zeitschriften und Monografienpaketen bei gleichzeitigen intensiven Bemühungen um die Steigerung der Anteile von Open Access-Publikationen (vgl. Rösch 2019) sind scheinbar eher mit diesem Aufgabenbereich großer wissenschaftlicher Bibliotheken verbunden. Gleichwohl sind sie auch in der Funktion als Landesbibliotheken gefragt, den geänderten Nutzungsszenarien zu begegnen und sich den Herausforderungen der digitalen Transformation zu stellen.

Mit Blick auf die eingangs genannten potentiellen Aufgaben von „Regional- und Landesbibliotheken 2025" werden am Beispiel der SLUB in diesem Beitrag einige mögliche Wege aufgezeigt, diese Aufgaben zu adressieren. Aufbauend auf einer knappen Darstellung der traditionellen Tätigkeiten der SLUB als Landesbibliothek (Abschnitt 2) sollen zunächst ausgewählte Retrodigitalisierungsaktivitäten des Hauses dargestellt werden (Abschnitt 3). Der Schwerpunkt liegt dann auf den aktuellen Bemühungen, die zentralen landeshistorischen und -kundlichen Zeitschriften Sachsens zu einer offeneren Erscheinungsweise zu führen. Aufgrund der unterschiedlichen Traditionen und Voraussetzungen dieser Zeitschriften werden sie zunächst kurz vorgestellt (Abschnitt 4) und anschließend die konkreten Schritte zur Open Access-Stellung skizziert (Abschnitt 5). Ein kurzes Fazit (Abschnitt 6) beschließt den Beitrag.

2 Die SL(U)B als Landesbibliothek

Ihre landesbibliothekarische Rolle kann die SLUB – 1996 durch die Fusion der Sächsischen Landesbibliothek mit der Bibliothek der Technischen Universität Dresden begründet – bis mindestens auf das Jahr 1556 zurückführen, als sie unter Kurfürst August (1526–1586) als landesherrliche Büchersammlung entstand.3 Zunächst die meiste Zeit im Dresdner Residenzschloss und ab 1728 im Zwinger untergebracht, erfuhr die Sammlung im Lauf des 18. Jahrhunderts umfängliche Erweiterungen, v. a. durch den Ankauf der Bibliotheken Heinrich Graf von Brühls (1700–1763) und Heinrich Graf von Bünaus (1697–1762) in den 1760er Jahren. Eine systematische Sammlung von Saxonica – Publikationen aller Medienarten und Wissensgebiete, die sich inhaltlich auf Sachsen in seinen aktuellen und historischen Grenzen beziehen – erfolgte seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert unter der Ägide von Johann Christoph Adelung (1732–1806), der die Kurfürstliche Bibliothek seit 1787 leitete. In seine Amtszeit fällt auch die Bereitstellung der Bestände für eine öffentliche Nutzung an ihrem neuen Standort im Japanischen Palais, in dem sie seit 1786 untergebracht waren. Mit dem Jahr 1788 firmierte die Einrichtung so als ,Bibliotheca Electoralis Publica’ (Kurfürstliche Öffentliche Bibliothek), ab 1806 dann als Königliche Öffentliche Bibliothek. Bedeutende Erweiterungen erfuhr der Saxonica-Bestand im 19. Jahrhundert u. a. 1883 durch den Erwerb der aus etwa 14.000 Blättern bestehenden Adelung’schen Kartensammlung. 1844 wurde zudem über das Pressegesetz erstmals ein Pflichtexemplarrecht verabschiedet, das vorherige Regelungen im Kontext von Druckprivilegien und landesherrlicher Zensur ablöste, zunächst aber nur bis 1848 und dann von 1851 bis 1870 Geltung besaß. Erst in der NS-Zeit erfolgte 1938 wieder eine gesetzliche Regelung. Einige Bestandslücken für die Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik lassen sich so teilweise (neben umfangreichen Verlusten am Ende des Zweiten Weltkriegs und geänderten Relevanzkriterien z. B. die Sammelwürdigkeit von Kleinschrifttum betreffend) auch durch die fehlende Abgabepflicht in diesem Zeitraum erklären, was z. B. die regionalen Tageszeitungen als wichtige historische Quelle betrifft. In der DDR wurde mit Regelungen von 1946 bzw. 1960 an die Bestimmungen angeknüpft. Heute ist die Pflichtabgabe an die nunmehrige SLUB in § 11 des Sächsischen Pressegesetzes von 1992 festgeschrieben, seit 2013 ergänzt um einen Passus zur Abgabe elektronischer Publikationen.

Mit steigendem Publikationsaufkommen wuchs zugleich der Bedarf an einer systematischen Erfassung dieser Veröffentlichungen. Erste längerfristige landesbibliografische Initiativen – zunächst noch beschränkt auf historiografische und geografische Publikationen – gehen auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück und sind eng mit der Königlichen Öffentlichen Bibliothek bzw. ab 1917 (Königlichen) Sächsischen Landesbibliothek verbunden (vgl. Letocha 2006; Baudisch 2005; Augustin 1994). Bis dahin war Benjamin Gottfried Weinarts (1751–1813) zweibändiger ,Versuch einer Litteratur der sächsischen Geschichte und Staatskunde’ von 1790/91 das einzige umfassendere Verzeichnis gewesen. Paul Emil Richter (1844–1918) – seit 1869 an der Bibliothek beschäftigt, seit 1896 als Oberbibliothekar – gab 1889 für den Verein für Erdkunde zu Dresden die ,Litteratur der Landes-und Volkskunde des Königreichs Sachsen’ heraus, die bis 1918/19 zahlreiche Nachträge erhielt. Ab 1909 erfolgten diese in Verantwortung der Bibliothek. In den Werken von Richter und Weinart ist die Literatur mit Erscheinungsjahr bis 1917 erfasst. Parallel wurde durch die 1896 gegründete Königliche Kommission für sächsische Geschichte eine regelmäßig erscheinende Bibliografie initiiert, deren Manuskript ebenfalls an der Bibliothek erarbeitet werden sollte. Das Projekt war zunächst als retrospektives Grundwerk unter dem Titel ,Bibliographie der sächsischen Geschichte’ konzipiert, dessen erster Band 1918 und dessen letzter erst 1990 erschien. Zu einer laufenden Verzeichnung der Neuerscheinungen kam es erst ab den 1960er Jahren, als unter dem Direktorat von Burghard Burgemeister (1925–2003) an der Sächsischen Landesbibliothek – die als einzige Einrichtung in der DDR diesen Status trotz Auflösung der Länder behielt – eine entsprechende Arbeitsstelle eingerichtet wurde, welche nunmehr jährlich die ,Sächsische Bibliographie’ veröffentlichte. Diese enthielt nun auch Werke jenseits der Geisteswissenschaften und ging den Schritt zur Universalbibliografie. Seit 1992 läuft die Erfassung datenbankgestützt, seit 1998 ist die Bibliografie als ,Sächsische Bibliografie online’ über das Internet zugänglich. Ab 2006 erfolgte die Integration in das Verbundsystem des Südwestdeutschen Bibliotheksverbunds (SWB). Bereits 2002/03 wurde die Druckausgabe eingestellt, wobei alle im Druck erschienenen Bände mittlerweile in die Datenbank eingearbeitet worden sind (Lenk 2009). Aktuell (April 2021) ist die Recherche sowohl im SLUB-Katalog (https://katalog.slub-dresden.de/) als auch über den eigenen Pica-OPAC (https://swb.bsz-bw.de/DB=2.304) möglich. Ab Ende 2021 wird die Bibliografie im Rahmen des Regionalportals Saxorum (https://www.saxorum.de) auch über ein eigenes Discovery-System auf Basis der initial an der SUB Göttingen entstandenen und von der SLUB weiterentwickelten Open Source-Discovery-Lösung ,typo3find’ nutzbar sein (vgl. Rodejohann/Lohmeier 2016).

Abb. 1a: Startseite des Regionalportals Saxorum

Abb. 1b: Startseite des Portals Sachsen.digital

Neben der Erarbeitung der Landesbibliografie – als Aufgabe verankert im Gesetz über die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, § 2 – stellt die SLUB, z. T. gemeinsam mit landes- und regionalhistorisch relevanten Partnern wie dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (https://www.isgv.de), dem Sächsischen Staatsarchiv (https://archiv.sachsen.de), dem Stadtarchiv Dresden (https://www.dresden.de/de/rathaus/aemter-und-einrichtungen/unternehmen/stadtarchiv.php) oder dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (https://hait.tu-dresden.de), eine Reihe landeskundlicher Onlineangebote bereit. Im Zentrum stehen die Portale Saxorum und Sachsen.digital (https://sachsen.digital) (vgl. Munke 2018a; 2021), die in ihrem Designkonzept stark auf Responsivität ausgerichtet sind und damit sowohl die klassische Recherchetätigkeit am Desktop-PC als auch die beständig weiter wachsende mobile Nutzung gleichermaßen ermöglichen sollen (Abb. 1a, 1b). Ersteres soll digital vorliegende Angebote zu Themen der sächsischen Landeskunde und -geschichte miteinander vernetzen und gemeinsam recherchierbar machen. Gemäß seinem Namen – einer Kombination aus der Abkürzung für Sachsen und dem Begriff „Forum" – versteht sich das Portal als ein Treff- und Mittelpunkt für themenbezogene Recherchen zu Sachsen in seinen regionalen, nationalen und internationalen Bezügen. Letzteres dient als Schaufenster für im Rahmen des ,Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur’ des Freistaats Sachsen (LDP) digitalisiertes Kulturgut aus wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken sowie aus weiteren Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen des Bundeslands. Daneben existiert eine Reihe von Spezialportalen zu seriellen Quellen, etwa zu historischen Adressbüchern (https://adressbuecher.sachsendigital.de) oder zur Überlieferung der sächsischen Landtage von 1833 bis 1952 (https://landtagsprotokolle.sachsendigital.de) (vgl. Meyer & Munke 2018, 111 f.; Georgi 2013; Baudisch & Bonte 2008), deren Integration in das seit 2018 im Aufbau befindliche Portal Saxorum angedacht ist bzw. im Fall der Landtagsüberlieferung bis Ende 2021 abgeschlossen sein soll. Sowohl durch die professionelle wie durch ehrenamtliche Forschung intensiv genutzt werden auch die georeferenzierten Kartenbestände im Virtuellen Kartenforum 2.0 (https://kartenforum.slub-dresden.de) (vgl. Meyer & Munke 2018, 113 f.; ausführlich Zimmermann 2019) und die Forschungsdatenbank zur sächsischen NS-Tageszeitung ,Der Freiheitskampf’ (https://hait.tu-dresden.de/ext/forschung/der-freiheitskampf.asp) (vgl. Meyer & Munke 2018, 114–116; ausführlich Hanzig, Munke & Thoß 2021).

3 Retrodigitalisierung von Saxonica an der SLUB

Grundlage für die Bereitstellung von Materialien in diesen und anderen Portalen4 sowie in den eigenen Digitalen Sammlungen sind die umfangreichen Retrodigitalisierungsaktivitäten der SLUB – teilweise durchgeführt im hauseigenen Dresdner Digitalisierungszentrum (DDZ), teilweise mit Hilfe externer Dienstleister. Anfangs hauptsächlich aus Haushalts- und Sonder- bzw. Drittmitteln (etwa in den durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft [DFG] geförderten VD-Projekten) bestritten, spielt mittlerweile das erwähnte LDP (vgl. Bonte 2016; Meyer & Munke 2018, 109–111) eine entscheidende Rolle. Im sächsischen Doppelhaushalt 2015/16 erstmals aufgelegt, läuft es mittlerweile in der vierten Förderperiode (2021/22), wobei die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel trotz der Sondersituation durch die Corona-Pandemie erneut ausgebaut wurden. Neben den beiden Bereichen „Lizenzierung digitaler Medien für das Konsortium der sächsischen Hochschulbibliotheken" und „Digitale Langzeitarchivierung" umfasst es auch den hier relevanten dritten Programmbereich „Digitalisierung von wertvollem Schrift- und Kulturgut in Sachsen".5 Ziel des Programms ist dabei ein möglichst umfassender Online-Zugang zu Informationen und Objekten der kulturellen und wissenschaftlichen Überlieferung des Freistaats für Zwecke der Lehre und Forschung sowie für die breite Öffentlichkeit – koordiniert durch die SLUB mit ihrer Geschäftsstelle für das LDP. Institutionen, die erst wenig Erfahrung mit der Digitalisierung haben, können von der Infrastruktur der Landes- und Staatsbibliothek profitieren. Neben den vier sächsischen Hochschulbibliotheken in Chemnitz, Freiberg, Dresden und Leipzig nehmen weitere wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken und Archive, auch in kommunaler Trägerschaft, am Programm teil, zuletzt verstärkt auch Museen. Für die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte entwickelte die SLUB standardisierte Workflows, die die Partner vom ersten bis zum letzten Meilenstein durch das Projekt führen: von der Aufbereitung der Metadaten über die Strukturierung bis hin zur Online-Präsentation. Verbindliche Arbeitsanweisungen mit fixierten technischen Parametern sichern die hohen Qualitätsanforderungen für die Bildästhetik und Langzeitarchivierung. Alle Arbeitsschritte lassen sich mit der quelloffenen Software ,Kitodo’ realisieren (https://www.kitodo.org). Da die SLUB maßgeblich an der Entwicklung dieser Software-Suite beteiligt ist, kann sie bei gleichzeitiger Standardisierung dennoch flexibel auf neue Anforderungen reagieren (vgl. Bonte 2018).

Konzentriert man sich auf diejenigen Digitalisate, die auf analoge Vorlagen aus dem Bestand der SLUB zurückgehen, so sind über die Digitalen Sammlungen aktuell (Juli 2021) über 113.000 Titel in mehr als 420.000 Bänden sowie über 1,8 Millionen grafische Medien abrufbar. Nach den Anfängen in den 2000er und der Massendigitalisierung in den 2010er Jahren treten nun auch thematische Kollektionen, unikale Materialien und die weitere Anreicherung der Digitalisate über Volltexte und Normdaten in den Vordergrund (vgl. Hermann 2021). Quantitativ herausragend ist die Saxonica-Kollektion (https://digital.slub-dresden.de/kollektionen/10/) mit über 32.000 Titeln in mehr als 50.000 Bänden: historische Gesamtdarstellungen, Einzelstudien und Fachzeitschriften, amtliche Publikationen wie statistische Reihenwerke und Gesetzestexte, Quellensammlungen und Gelegenheitsschrifttum wie Leichenpredigten und Festreden, Vereinschroniken und -satzungen, Firmenschriften und Geschäftsberichte, Adress- und Einwohnerbücher, Jahresprogramme von Bildungseinrichtungen, Ausstellungsprogramme und -kataloge, Wanderführer sowie Reiseberichte und vieles mehr, auch aus dem Bereich handschriftlicher Quellen wie frühneuzeitlicher Stadtchroniken. Diese Vielfalt lässt sich bereits auf der Startseite der Kollektion (Abb. 2) erahnen, die umfangreiche Such- und Facettierungsmöglichkeiten bietet. Verzeichnung und (retrospektive) Sacherschließung erfolgen darüber hinaus über die ,,Sächsische Bibliografie online’. Einen aktuellen Schwerpunkt bildet die Bearbeitung lokaler und regionaler Tageszeitungen (https://digital.slub-dresden.de/kollektionen/143), wobei in den letzten Jahren bereits über 100 Zeitungstitel digitalisiert wurden. Dies geschieht einerseits nach regionalen Schwerpunkten: Es soll eine möglichst repräsentative Abdeckung der sächsischen Zeitungslandschaft erreicht werden. Andererseits werden verstärkt Digitalisate mit Blick auf öffentlichkeitswirksame Ereignisse angefertigt, etwa zum jährlichen ,Tag der Sachsen’, der jeweils an einem anderen Ort im Freistaat stattfindet. 2019 wurden so mehrere Zeitungstitel und ausgewählte Werke der historischen Sekundärliteratur zur Geschichte der Stadt Riesa zur Verfügung gestellt, analog 2020 zur Geschichte von Aue-Bad Schlema (trotz pandemiebedingter Absage des Volksfestes). Ein weiteres Beispiel ist eine Digitalisierungskampagne zum sächsischen ,Jahr der Industriekultur’ 2020, in der historische Firmenbriefköpfe – als textuelle wie als visuelle Quelle interessant – aus Einrichtungen wie dem Sächsischen Wirtschaftsarchiv Leipzig und dem Industriemuseum Chemnitz digitalisiert wurden (vgl. Hermann 2020).

Abb. 2: Die Saxonica-Kollektion in den Digitalen Sammlungen der SLUB

Dazu kommen anlassunabhängige thematische Kollektionen wie die zum Feuerwehrwesen in Sachsen (https://digital.slub-dresden.de/kollektionen/1150) mit knapp 200 Bänden, die durch ein Spezialpublikum intensiv genutzt werden: Die Sektion Feuerwehrhistorik ist eine in diesem Zusammenhang relevante Gruppe innerhalb des Sächsischen Landesfeuerwehrverbandes, der 2019 sein 150jähriges Jubiläum feierte. Der Verband verfügt über ein entsprechendes Referat Feuerwehrhistorik, die Berufsfeuerwehr Dresden besitzt eine Abteilung für Traditionspflege. Durch diese Gruppen wurden die Digitalisate der SLUB – deren Auswahl initial durch die Mitarbeiter des Saxonica-Referates erfolgte – bereits für Publikationen verwendet. Im Rahmen der regionalen Fachmesse für Brand- und Katastrophenschutz ,Florian’ konnten Ergänzungen der Kollektion durch Nutzer*innenverweise auf weitere relevante Titel im Bibliotheksbestand, die Abgabe bisher nicht vorhandener Veröffentlichungen an die Bibliothek sowie zusätzliche Forschungsarbeiten zum Thema angeregt werden (vgl. Bemme & Munke 2021, 181–183; Hermann & Munke 2018).

Gerade bei den Objekten aus den Anfängen der Retrodigitalisierung ist eine adäquate Nutzung bisher dadurch eingeschränkt, dass diese noch keine automatisierte Volltexterkennung (Optical Character Recognition, OCR) durchlaufen haben und entsprechend nicht im Volltext durchsucht werden können. Teilweise kompensierten dies Freiwilligenprojekte im Rahmen der deutschsprachigen Wikisource (https://de.wikisource.org), indem Digitalisate der SLUB manuell transkribiert und nach dem Sechs-Augen-Prinzip geprüft und korrigiert wurden (vgl. Munke 2018b, 311–314). Bei solchen Wikisource-Projekten werden die transkribierten Volltexte anschließend in die Metadaten der digitalisierten Objekte in den Digitalen Sammlungen der SLUB aufgenommen. Auch im Datensatz der Sächsischen Bibliografie online erfolgt ein Verweis.6 Automatisierte Verfahren zur direkten Rückspielung solcherart entstandener Volltexte in die Digitalen Sammlungen werden aktuell geprüft, wie überhaupt eine nachträgliche OCR-Bearbeitung retrodigialisierter Bestände durch Adaption der Workflows des OCR-D-Projektes (https://ocr-d.de) möglich werden soll.

Objekte mit Erscheinungsjahr bis einschließlich 1910 werden unter der Public Domain Mark (https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de) bereitgestellt, solche mit späterem Erscheinungsdatum in der Regel mit dem Nutzungshinweis „Freier Zugang – Rechte vorbehalten" (https://nutzungshinweis.slub-dresden.de/fz-rv/1.0). Derartige Nutzungsszenarien gehen einerseits auf Absprachen mit Rechtinhaber*innen zurück, andererseits auf die intensive Nutzung des Lizensierungsservices ,Vergriffene Werke’ der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) (https://www.dnb.de/vwlis) für Werke mit Erscheinungsjahr bis einschließlich 1965. In diesem Kontext wurden zuletzt in Ormig- und ähnlichen Vervielfältigungsverfahren hergestellte Dissertationen aus der DDR zu landes- und regionalhistorischen Themen digitalisiert. Bei Einwilligung der Rechteinhaber*innen ist auch die Digitalisierung später erschienener Werke möglich, wie etwa der Dissertation B des Archäologen und Mediävisten Gerhard Billig (1927–2019) (Billig 1986) – einer zentralen Arbeit zur mittelalterlichen Burgenlandschaft und Gesellschaft in Sachsen, die nur in stark gekürzter Form im Druck erschienen war (Billig 1989). Daneben bietet der Dokumentenserver Qucosa die Möglichkeit zur Veröffentlichung aktueller Forschungsarbeiten, bevorzugt unter einer Open Access-kompatiblen Creative Commons-Lizenz. So wurde hier, um beim Beispiel Billig zu bleiben, aus dem Nachlass ein Manuskript publiziert (Billig 2020), das seine Forschungen zur Burgenentwicklung in interdisziplinärer Weise zu bündeln versucht. Die Nachlassverwalter stellen das Werk unter der Lizenz CC BY 4.0 zur Verfügung (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de). Auch ehrenamtlich Forschende nutzen dieses Angebot vermehrt, ebenso wie andere sächsische Kultureinrichtungen: So publizieren die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsens ihr von 2003 bis 2011 veröffentlichtes Jahrbuch als Zweitveröffentlichung auf Qucosa.

Die (Retro)Digitalisierung ermöglicht demnach einerseits die Nutzung bisher nur schwer zugänglicher bzw. recherchierbarer Materialen (vgl. Hermann 2021): Historische Zeitungen lassen sich im digitalen Volltext viel komfortabler durchsuchen als am Mikrofilmlesegerät. Sammlungen wie die knapp 120 Bände umfassende „Broschüren- und Collectaneensammlung" von Adolf Jädicke mit seltenen Drucken des 19. Jahrhunderts zur Geschichte von Dresden enthalten Werke, die teilweise nirgendwo anders vorhanden sind und zuvor kaum von der Forschung wahrgenommen wurden (Jädicke 1910). Andererseits befördert die Digitalisierung die Schließung solcher Lücken. Die SLUB greift dabei teilweise auch auf Bestände aus Privatbesitz zurück, etwa zum Ausbau des Portals zu den sächsischen Adressbüchern, von denen immer wieder bisher nicht in öffentlichen Einrichtungen erhaltene Bände angeboten, digitalisiert, in Datenbankform erfasst und damit recherchierbar gemacht werden. Auch unikale Quellen werden somit einem größeren Publikum zur Verfügung gestellt: 2019 wurde an der SLUB mit der Digitalisierung von Quellenmaterial aus Rittergutsarchiven begonnen, die im Zuge der Restitution von Kunst- und Kulturgut ab 1990 an die Eigentümerfamilien zurückgegeben wurden. Solche Materialien sind wesentliche Quellen zur Orts- und Regionalgeschichte, waren der Forschung aber bisher entzogen. Ein Beispiel ist die handschriftliche Sammlung u. a. zu Frohn- und Arbeitsleistungen des Ritterguts Kürbitz im Vogtland, die auf über 600 Blatt einen Zeitraum von 180 Jahren im 18. und 19. Jahrhundert umfasst (Rittergut Kürbitz 1717–1897).

4 Landeshistorische Zeitschriften in Sachsen

Die Digitalisierung landeshistorisch und -kundlich relevanter Fachzeitschriften geht demgegenüber bis in die Anfänge der Digitalisierungsaktivitäten der SLUB zurück. Den Auftakt machte 2009 – damals noch als Teil eines heute nicht mehr existierenden, gemeinsam mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und der Universitätsbibliothek Leipzig betriebenen Portals ,Wissenschaftskulturen. Gelehrte Gesellschaften und wissenschaftliche Vereine’ – eines der „publizistischen Flaggschiffe der sächsischen Landesgeschichte" (Hermann 2009, 233): das ,Neue Archiv für sächsische Geschichte’ (NASG), zusammen mit seinem Vorgänger, dem ,Archiv für die sächsische Geschichte’ (ASG) (vgl. ebd.; Baudisch & Hermann 2009). Das ab 1880 (NASG) bzw. 1862 (ASG) erscheinende Periodikum ordnet sich ein in eine – historisch wie aktuell – reichhaltige Landschaft an Publikationen, die von der professionellen und der ehrenamtlichen Wissenschaft bis zur interessierten Öffentlichkeit unterschiedliche Zielgruppen ansprechen bzw. zwischen diesen zu vermitteln suchen und damit auch erinnerungskulturelle Funktionen übernehmen. Schon vor der Institutionalisierung der universitären Landesgeschichte in Sachsen ab etwa 1900 etablierten sich im 19. Jahrhundert verschiedene Blätter im Kontext von Gelehrtengesellschaften und Vereinen, die durch die politischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert mit zwei aufeinanderfolgenden Diktaturen vielfache Brüche erlebten und ab 1989/90 teilweise wieder an vorhandene Traditionen anknüpfen konnten (vgl. Müller 2013, 251 f.; allgemein Bünz 2012). Im Folgenden sollen vor allem diejenigen überregional bedeutenden Periodika kurz vorgestellt werden, die den Auftakt zur Open Access-Stellung durch die SLUB bilden werden.7

Bereits im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde in Görlitz aus der Tradition des Wissenschaftsideals der Aufklärung heraus die ,Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften’ als eine der ältesten regional verankerten Gelehrtenvereinigungen im deutschsprachigen Raum gegründet. Nach mehreren kurzlebigeren Periodika etablierte sie 1821/22 das ,Neue Lausitzische Magazin’ (NLM), welches durchgängig bis 1942 erschien und dann kriegsbedingt zunächst eingestellt werden musste (vgl. Lemper 1998). Den Schwerpunkt bildeten wissenschaftliche Beiträge v. a. aus den Geschichtswissenschaften, außerdem wurde das Gesellschaftsleben thematisiert. Nach der Wiedergründung der Gesellschaft 1990 wird seit 1998 auch das NLM wieder unter ihrer Obhut herausgegeben und erscheint einmal jährlich. In der ostmitteleuropäischen Brückenregion der (Ober)Lausitz kommt ihm wie der Gesellschaft in der Thematisierung von Aspekten der historischen Regionen Böhmen und Schlesien eine wichtige Vermittlerposition zu den Nachbarstaaten Polen und v. a. Tschechien zu – gerade aus Letztgenanntem publizieren immer wieder Wissenschaftler*innen im NLM. Eher am Rand werden Fragen der slawischsprachigen Minderheit der Sorben behandelt. Hierfür existiert mit ,Lětopis’ eine eigene Zeitschrift, die seit 1952 erscheint und vom Sorbischen Institut/Serbski institut in Bautzen/Budyšin als einem außeruniversitären Forschungsinstitut herausgegeben wird. Ihr Vorgänger war von 1848 bis 1937 die ,Časopis Maćicy Serbskeje’ als Zeitschrift der sorbischen wissenschaftlichen Gesellschaft Maćica Serbska.

Die Initiative für das ASG ging zunächst vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden und seinem Direktor Karl von Weber (1806–1879) aus (vgl. Metasch 2017; Müller 2013, 254 f.; Thieme 2007). Das Periodikum enthielt sowohl politik- als auch kultur- und wirtschaftshistorische Beiträge. Als von Weber aus Altersgründen aus der Redaktion ausschied, erfolgte unter der Ägide des Staatsarchivars Hubert Ermisch (1850–1932) – späterer Direktor der Sächsischen Landesbibliothek –, der die Schriftleitung der ,Mitteilungen’ des 1824 begründeten Königlich Sächsischen Vereins zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer (später Königlich Sächsischer Altert[h]umsverein) innehatte, ein Zusammenschluss beider Zeitschriften. Sie erschien nun ab 1880 als ,Neues Archiv’ und umfasste ergänzend Beiträge aus dem Bereich der Kunstgeschichte und eben der Altertumskunde. Auch hier kam es in den 1940er Jahren, nachdem die Krisen des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit überstanden worden waren, zur kriegsbedingten Einstellung der Publikationstätigkeit.

Ähnlich wie im Fall des NLM war eine Wiederbegründung unter den politischen Bedingungen der DDR mit der Auflösung der Länder 1952 und der Etablierung einer sozialistischen Geschichtsschreibung, die landeshistorische Traditionen zunächst weitgehend ignorierte, nicht möglich. Erst 1993 konnte das NASG unter der Leitung von Karlheinz Blaschke (1927–2020) wieder einmal jährlich erscheinen und rasch an seine frühere führende Rolle anknüpfen. Seit 1997 erfolgte die Herausgabe gemeinsam mit dem neu gegründeten Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde als außeruniversitärem Forschungsinstitut. 2002 übernahm das Institut die Federführung. Die Verbindung von institutioneller (Staatsarchiv) mit bürgerschaftlicher (Altertumsverein) Verantwortlichkeit erfuhr somit keine Fortsetzung mehr, obschon mit dem 1992 neu begründeten Verein für sächsische Landesgeschichte, der sich als Nachfolger des Altertumsverein versteht, viele Kontakte bestehen.

Aus einer anderen Traditionslinie – der zu Beginn des 20. Jahrhunderts u. a. als Reaktion auf die gesellschaftlichen und landschaftlichen Auswirkungen der Industrialisierung entstehenden Heimat- bzw. Heimatschutzbewegung – entstammt ein Periodikum, das noch immer bzw. wieder durch einen Verein herausgegeben wird: die als ,Grüne Hefte’ bekannten Mitteilungen des 1908 gegründeten Landesvereins Sächsischer Heimatschutz (MLVSH) (vgl. Nadler 1991; allgemein Landesverein Sächsischer Heimatschutz 2008), die seit über 100 Jahren ihr äußeres Erscheinungsbild (Abb. 3) kaum geändert haben und damit auf eine lange Tradition zurückverweisen. Neben historischen wurden und werden hier v. a. Artikel aus den Bereichen Denkmalpflege, Brauchtum und eben Naturschutz publiziert – durchaus mit wissenschaftlichem Anspruch, aber populärem Stil und stärker durch Ehrenamtliche geprägt. Nach der „Gleichschaltung" in den 1930er Jahren war eine eigenständige Arbeit kaum mehr möglich, die Mitteilungen mussten 1941 eingestellt werden. In der DDR war der Verein zwar nicht verboten, durch die Konfiskation seines Vermögens und die Enteignung der von ihm bewirtschaften bzw. gepflegten Ländereien allerdings nicht arbeitsfähig. 1990 erfolgten die Neuorganisation und ein Jahr später die Wiederbegründung der Mitteilungen, die seitdem in der Regel dreimal jährlich erscheinen.

Abb. 3: Titelblatt einer historischen Ausgabe der ‚Grünen Hefte’ des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz

An die Stelle der bürgerlichen Vereine bezüglich der Beschäftigung mit Geschichte und Kultur trat in der DDR der ,Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands’ als sozialistische Massenorganisation mit untergeordneten Bezirks- und Kreisverbänden sowie angeschlossenen Organisationen, in denen zahlreiche der früher aktiven Akteur*innen unter neuen Vorzeichen und mit anderen Schwerpunkten ihre Arbeit fortsetzten. Trotz der Auflösung der Länder 1952 konnte so in begrenztem Maß an die Beschäftigung mit deren Traditionen angeknüpft werden, wobei zugleich ein neuer, „sozialistischer" Heimatbegriff geprägt werden sollte. In diesem Kontext entstanden 1955 aus den bis dahin getrennt erscheinenden ,Heimatkundlichen Blättern’ für die Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig die ,Sächsischen Heimatblätter’ (SHB), die bis 1990 im Verlag des Kulturbunds des Bezirks Dresden erschienen und sich rasch zu einem wichtigen Publikationsorgan für die orts- und landeshistorische Forschung unter den neuen Vorzeichen entwickelten – mal mehr, mal weniger stark ideologisch geprägt durch die Vorgaben einer „marxistischen" Geschichtswissenschaft (Bräuer 1979; Müller 2013, 258 f.).8 In ihrer Anlage sind die SHB mit den ,Grünen Heften’ des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz vergleichbar, optisch unterscheiden sie sich durch einen anderen Grünton. Dabei sind die SHB aber etwas stärker historisch und kulturwissenschaftlich ausgerichtet sowie allgemein mehr fachwissenschaftlich orientiert, wenngleich hier ebenso Lokal- und Heimatforscher*innen publizieren. Nach 1990 wurde die Herausgabe durch den als Verein neu organisierten Landesverband Sachsen des Kulturbundes fortgesetzt. Als verantwortlicher Redakteur von 1990 bis 2014 sowie seit 2003 parallel als Herausgeber und Verleger prägte Klaus Gumnior (* 1942) die Zeitschrift über mehr als zwei Jahrzehnte stark, die in den 2000er Jahren den Weg zu einem privatwirtschaftlichen Erscheinungsmodell ging. Seit 2015 wird dieses unter der Herausgeberschaft von Lars-Arne Dannenberg (* 1971) und Matthias Donath (* 1975) vom Zentrum für Kultur/Geschichte (https://zkg-dd.de) fortgesetzt, die als freiberufliche Historiker das traditionsreiche Periodikum übernahmen (Dannenberg & Donath 2015). Eine institutionelle Unterstützung erfolgt nunmehr durch den Verein für sächsische Landesgeschichte, deren offizielles Vereinsorgan die SHB seit 2017 sind.

Eine Sonderrolle nehmen schließlich die ,Dresdner Hefte’ (DH) ein – vom Namen her auf die sächsische Haupt- und frühere Residenzstadt Dresden beschränkt, inhaltlich aber immer wieder überregionale Fragen thematisierend (vgl. Lühr 2012; 2016). Seit 1983 erschien diese v. a. kulturhistorische Zeitschrift bei der ebenfalls im Kulturbund organisierten ,Forschungsgemeinschaft Kulturgeschichte des Dresdner Raumes’. 1992 wurde die Herausgeberschaft durch den ein Jahr zuvor begründeten Dresdner Geschichtsverein e.V. übernommen, der unter der Redaktion (1990 bis 2016) von Hans-Peter Lühr (* 1951) die viermal jährlich erscheinende, stark essayistisch geprägte Zeitschrift mit einer verkauften Auflage im mittleren vierstelligen Bereich etablierte. Unter der Redaktion (2017 bis 2020) von Justus H. Ulbricht (* 1954) traten neben die im engeren Sinne kulturhistorischen Schwerpunkte vermehrt erinnerungskulturelle Themen, welche die ,Dresdner Hefte’ zu einem wichtigen Medium der Kommunikation mit und über Geschichte in Dresden und Sachsen machen.

5 Open Access-Veröffentlichung über Open Journal Systems

Von den genannten Zeitschriften sind das (N)ASG und die MLVSH in ihren historischen Ausgaben in den Digitalen Sammlungen der SLUB verfügbar. Von den DH wurden zum 30-jährigen Jubiläum 2012 die ersten 50 Hefte online gestellt, eine zweite Tranche mit den Heften 51 bis 100 folgte 2020 (vgl. Munke 2020). Neben der Retrodigitalisierung wie bei diesen Beispielen unterstützt die Bibliothek auch Neugründungen von frei zugänglichen Publikationen sowie die Überführung bestehender Subskriptionsmodelle in Open Access. Als Service werden Herausgebenden u. a. einführende und konzeptionelle Beratung, Zugang zu Testsystemen, Einführung in Software sowie – mit der Publikationsplattform ,Qucosa.Journals’ – die generelle Bereitstellung der technischen Infrastruktur angeboten. Jene erlaubt die Redaktionsleitung und Herausgabe von begutachteten, wissenschaftlichen elektronischen Zeitschriften und ist in der Lage, den gesamten Veröffentlichungsprozess von der Beitragseinreichung bis hin zur fertigen Publikation abzubilden. Insbesondere gewährleistet dieses Angebot dauerhafte Zitierfähigkeit einzelner Beiträge durch persistente Webadressen sowie digitale Identifikatoren (URN oder DOI) und beinhaltet die perspektivische Übernahme veröffentlichter Inhalte in das ,SLUBArchiv’, das digitale Langzeitarchiv der SLUB (https://slubarchiv.slub-dresden.de; vgl. Berthold u. a. 2016).

Qucosa.Journals basiert auf der Open-Source-Software ,Open Journal Systems’ (OJS) (https://ojs-de.net; Willinsky 2005), entwickelt von einer Initiative kanadischer und US-amerikanischer Universitäten zur Förderung wissenschaftlichen Publizierens, dem ,Public Knowledge Project’ (PKP) (https://pkp.sfu.ca). OJS wird durch PKP stetig weiterentwickelt, an Bedürfnisse von Nutzer*innen angepasst, ist kostenfrei nutzbar und vielfältig einzusetzen. So können neben Open Access-Zeitschriften gleichfalls andere Veröffentlichungsmodelle verwaltet, Ausgaben und Artikel beispielsweise erst verzögert (Delayed Open Access) oder gänzlich abonnementgestützt freigegeben werden (Closed Access).

Das Fachrepositorium ,musiconn.publish’, Teil des von Bayerischer Staatsbibliothek München (BSB) und SLUB betriebenen Fachinformationsdiensts für Musikwissenschaft, ist ein Beispiel für die konkrete Umsetzung von Software und Service im Kontext des OJS-basierten Angebots ,Qucosa.Journals’ (https://musiconn.qucosa.de). 2016 mit der Zeitschrift ‚Forum Musikbibliothek’, begonnen, kann Stand April 2021 über das Portal auf sieben musikwissenschaftliche Zeitschriften bzw. Jahrbücher frei zugegriffen werden – Tendenz steigend. Der Erfolg von ,musiconn.publish’ belegt einmal mehr die institutionelle Bedeutung von Bibliotheken für die infrastrukturellen Voraussetzungen von Open Access (vgl. Oberländer 2017).

Für die sächsische Landeskunde/-geschichte mangelte es bis dato an Vergleichbarem. Die aktuellen Jahrgänge der genannten namhaften Zeitschriften aus diesem Bereich waren vornehmlich als subskriptionspflichtige Printmedien erhältlich. Open Access als wichtige Bibliotheksstrategie weiter verfolgend, setzt die SLUB auf den gezielten Ausbau der entgeltfreien Bereitstellung wissenschaftlicher Literatur. Als Hostingpartner für Institutionen, die landeskundliche Zeitschriften herausgeben, vollzieht sie den notwendigen Schritt von der Retrodigitalisierung hin zur Open Access-Veröffentlichung solcher Journale. Mit den ‚Sächsischen Heimatblättern’ (https://journals.qucosa.de/shb) und dem ‚Neuen Archiv für sächsische Geschichte’ (https://journals.qucosa.de/nasg) werden ab 2021 die größte Heimatzeitschrift Sachsens und die führende Fachzeitschrift für sächsische Landesgeschichte Teil von ,Qucosa.Journals’. Die Aufnahme weiterer, vergleichbarer renommierter Zeitschriften ist in Vorbereitung: mit den Herausgebern von ‚Neuem Lausitzischem Magazin’ und ‚Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz’ befindet sich die Bibliothek in fortgesetzten Gesprächen, im ersten Fall fanden bereits technische Prüfungen statt. Auch für die ,Dresdner Hefte’ gibt es erste Überlegungen, wobei in diesem Fall der Delayed Open Access mit einem digitalen Zugang auch zu den aktuellsten Heften für zahlende Abonnenten verbunden werden soll.

Abb. 4 Startseite der Präsentation der ,Sächsischen Heimatblätter’ in Qucosa.Journals

Zuerst werden nun SHB und NASG als Delayed Open Access-Publikationen digital veröffentlicht, wobei in beiden Fällen nicht nur jährlich Ausgaben jenseits der Moving Wall online gestellt, sondern gleichfalls Teile des Zeitschriftenarchivs frei zugänglich gemacht werden. Im Falle der ‚Heimatblätter’ (Abb. 4) werden zunächst Ausgaben ab 2015, dem Verantwortlichkeitsbeginn der derzeitigen Herausgeber, in Open Access überführt, was den Zugriff auf 364 Beiträge ermöglicht. Das ‚Neue Archiv’ wird schrittweise vorerst rückwirkend bis in das Jahr 2000 veröffentlicht werden, als ein Verlagswechsel stattfand. Für die zuvor seit 1993 erschienenen Bände muss die Rechtesituation noch geklärt werden. Die perspektivische Bereitstellung aller verfügbaren Jahrgänge ist in jedem Fall für beide Zeitschriften ein erklärtes Ziel der Bibliothek.

Eine Open Access-Veröffentlichung dieser landeskundlichen Publikationen samt Zeitschriftenarchiven mit hunderten Artikeln bedurfte einiger Vorbereitungen. In einem Hostingvertrag wurden zunächst Ergebnisse intensiver Kommunikation zwischen SLUB und Herausgebenden festgehalten. Daran schlossen sich konkrete technische Vorbereitungsarbeiten an, die u. a. Layout, Struktur und inhaltliche Aufbereitung der künftigen Zeitschriftenwebsite betreffen. Im Hintergrund arbeiteten die Bibliotheksmitarbeiter9 an der Überführung der betreffenden Ausgaben in das OJS-System: legten hunderte Beiträge formal an, gewährleisteten durch Sacherschließung deren künftige Auffindbarkeit, stellten die perspektivische Langzeitarchivierung der seitens der Herausgeberschaft übersandten digitalen Dokumente sicher. Letzteres kann in seiner Bedeutung kaum überbewertet werden, schließlich ist nicht jedes Dateiformat für eine zukunftssichere Aufbewahrung von Inhalten geeignet (vgl. Oettler 2013). Dementsprechend werden die digitalen Ausgaben von SHB und NASG gemäß dem PDF/A-Standard für die Langzeitarchivierung veröffentlicht und Dateien vorab konvertiert, garantiert das Format PDF/A doch die Beständigkeit des freien Zugangs. Die SLUB berät Herausgeber*innen und an Open Access Interessierte darüber hinaus hinsichtlich der Erstellung von Dateien, die den Anforderungen des SLUBArchivs entsprechen. Auf der bibliothekseigenen Homepage wird neben umfangreichem Informationsmaterial auch der ,SLUB PDF/A-Validator’ (https://slubdd.de/validator) frei zur Verfügung gestellt – ein nützliches Tool, um die Eignung von PDF/A-Dateien für das SLUB-Langzeitarchiv selbst zu überprüfen.

Ein wichtiger Anteil der Vorfeldarbeit verbirgt sich hinter dem Begriffspaar „Open Access und Recht“. Während bei einer Erstveröffentlichung von Werken in Open Access-Zeitschriften Autor*innen (im Idealfall) bereits vorab mit der Publikationsentscheidung die „damit verbundenen urheber- und lizenzrechtlichen Weichenstellungen treffen” konnten (Hartmann 2017, 45), verlangt die nachträgliche elektronische Zweitveröffentlichung wie im Falle der Archive von ‚Heimatblättern, und ‚Neuem Archiv’, eine Prüfung aller rechtlichen Aspekte; schließlich geht es um den künftig offenen Zugang, eine neue Lizenzierung und somit die Erlaubnis zur Nachnutzung von Forschungsergebnissen, Illustrationen und geistigem Eigentum (vgl. ebd.).

Folglich wurde die Veröffentlichungsgenehmigung aller Autor*innen, welche in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten im entsprechenden Printmedium publizierten, benötigt. Dass es sich hierbei in aller Regel um eine nicht unerhebliche Anzahl an Personen handelt, liegt auf der Hand; allein in den ‚Sächsischen Heimatblättern’ erscheinen jährlich ca. 100, im ‚Neuen Archiv für sächsische Geschichte’ ca. 60 Beiträge einer sehr heterogenen Autor*innenschaft. Die SLUB unterstützt den Prozess zum Erlangen der Einverständniserklärungen und Rechtssicherheit. Kommunikation mit Urheber*innen bietet dabei stets auch das Potenzial, etwaige Vorbehalte gegenüber dem Modell Open Access abzubauen. Bessere Sichtbarkeit, Zitierhäufigkeit und Auffindbarkeit durch Suchmaschinen oder Vorteile digitaler Dokumente und Langzeitspeicherung sind als Argumente pro Open Access (vgl. Brinken 2021) individuell nicht immer präsent, wenn das Für und Wider einer Onlineveröffentlichung zur Diskussion stehen, bzw. werden bewusst Gegenpositionen eingenommen (vgl. Claßen 2013). Bereits bei herausgebenden Institutionen ist seitens der SLUB als Staatsbibliothek mitunter Überzeugungsarbeit dafür zu leisten, dass der „Grüne Weg" des Open Access-Publizierens nicht notwendigerweise unwirtschaftlich sein und zulasten von Verkaufszahlen des Printmediums gehen muss. Von vereinzelter Skepsis unter Autor*innen gegenüber der Seriosität kostenfreier Onlineangebote ist durchaus auszugehen, insbesondere ob mangelnder Vergleichsmodelle im landeskundlichen Bereich. Ihr ist ebenso zu begegnen wie rechtlichen Vorbehalten z. B. hinsichtlich Verwertungsrechten und Schutz geistigen Eigentums im Internet. Dass nach aktuellem Stand die überwältigende Mehrheit der in den ‚Sächsischen Heimatblättern, und dem ‚Neuen Archiv für sächsische Geschichte’, Publizierenden das Einverständnis zur Veröffentlichung erteilte, ist ebenso erfreulich wie nicht selbstverständlich und spricht für eine sehr gute Kommunikation hinsichtlich der Veröffentlichungskonzepte.

Entsprechende Einverständniserklärungen sind fraglos ein bedeutender Schritt auf dem Weg vom Retrodigitalisat der Zeitschriftenausgabe zur Open Access-Publikation auf ,Qucosa.Journals’, liegt die Rechtehoheit doch in aller Regel bei den einzelnen Autor*innen. Hinsichtlich der Dokumentbearbeitung in der Bibliothek handelt es sich hierbei jedoch nur um einen Zwischenschritt. So übernahm die SLUB im Falle der ‚Sächsischen Heimatblätter, die nahezu komplette technische Nachbereitung der digitalen Dokumente, um bezüglich der vorgesehenen Onlineveröffentlichung Rechtssicherheit herzustellen. Dies betraf beispielsweise Illustrationen, deren von Dritten erteilte Veröffentlichungsgenehmigungen zwar für die Print-, nicht aber für eine Internetpublikation erteilt worden waren. Entsprechende Fälle mussten erfasst und im Digitalisat mit einem Kopierschutz versehen werden. Gesucht wurde dabei stets nach Lösungen, die dem Recht am Bild und dem Informationsbedürfnis späterer Nutzer*innen gleichsam Rechnung tragen, also das komplette Schwärzen von Abbildungen (wo zulässig) die Ausnahme blieb, da in einer so reich illustrierten Zeitschrift wie den SHB andernfalls erhebliche Informationsverluste auftreten würden. Ferner wurden auch potenziell sensible personenbezogene Daten wie Privatadressen etc. entfernt. Zwar tritt die SLUB ‚nur, als Hostingpartner und technischer Unterstützer auf – die inhaltliche Verantwortung liegt also bei Herausgeber- und Autor*innenschaft –, doch gilt es hier selbstverständlich alle Kräfte für die rechtlich einwandfreie Open-Access-Veröffentlichung zu bündeln, um für dieses im Bereich sächsischer Landeskunde noch junge Publikationsmodell maximales Vertrauen zu schaffen.

6 Fazit

Die umfangreichen Bemühungen der SLUB sowohl in der Retrodigitalisierung als auch in der Open Access-Veröffentlichung landeshistorisch relevanter Literatur lassen sich einerseits auf die traditionellen Aufgaben der Bibliothek als Landes- und Staatsbibliothek zurückführen. Andererseits müssen sie immer wieder neu begründet werden: gegenüber Nutzer*innen, dem Unterhaltsträger und nicht zuletzt auch der eigenen Belegschaft, die sich durch veränderte bzw. neue Aufgaben ebenso einem Veränderungsdruck ausgesetzt sieht. Die hier vorgestellten Aktivitäten befinden sich dabei im Einklang mit der 2019 veröffentlichten Strategie „SLUB 2025. Wissen teilen – Menschen verbinden" (Bonte & Muschalek 2019): Mit dem strategischen Leitsatz „Offenheit als Handlungsmaxime. Die SLUB als Motor für offene Wissenschaft und Gesellschaft" schreibt die Bibliothek das Bekenntnis zu Open Science – und besonders Open Access als einem wichtigen Aspekt davon – fest. Und die vielfältigen Unterstützungsleistungen bei der Publikation bilden eine Manifestation des Leitsatzes „Vom Medienspeicher zur funktionalen Vielfalt. Die SLUB als profilierter Dienstleister um den Forschungskreislauf".

Vor diesem strategischen Hintergrund arbeitet die SLUB verstärkt daran, landeshistorische Zeitschriften in Open Access zu überführen, entsprechende Anforderungen und Wünsche aus der Wissenschaft zu erfüllen und sich selbst als wichtigen Akteur in der sich immer weiter digitalisierenden Wissenschaftslandschaft zu verorten (vgl. Munke 2021b). Das Auftreten als Hostingpartner für Herausgeber*innen in jenem Bereich bedeutet hierbei zweifelsohne einen Meilenstein. Mit der Onlinestellung zahlreicher Jahrgänge aus den jüngeren Archiven sowie künftiger Ausgaben im Delayed Open Access von ‚Sächsischen Heimatblättern’ und ‚Neuem Archiv für sächsische Geschichte’ kann auf dem Weg zur freien Zugänglichkeit landeshistorischer Literatur ein wichtiger Erfolg vermeldet werden. Bedeutende Aufgaben stehen hingegen noch an: So ist es an der SLUB als Landesbibliothek die bestehenden digitalen Angebote zu Themen der sächsischen Landeskunde und -geschichte stetig auszubauen, mehr entsprechende Inhalte unbeschränkt zur Verfügung zu stellen, weitere regionale Partner*innen für das Modell Open Access zu gewinnen, zu unterstützen und unter landeskundlichen Herausgeber*innen, Autor*innen und Leser*innen Vertrauen zu schaffen. Dies bedeutet gleichfalls, aktuelle Entwicklungen im Blick zu behalten, Daten beispielsweise über den Einfluss freier Zugänglichkeit im Delayed Open Access auf klassische Subskriptionsmodelle zu sammeln und allen Akteur*innen transparent zur Verfügung zu stellen. Besonders für den Bereich des landeshistorischen Arbeitens bleibt die Anzahl entsprechender Publikationen sowohl bei der monografischen als auch bei der Zeitschriftenliteratur zwar noch überschaubar (vgl. Graf 2021a; 2021b), das Interesse an ihnen und die entsprechenden Aktivitäten auch der Landes- und Regionalbibliotheken dürften aber weiter steigen – wovon nicht zuletzt der Themenschwerpunkt zeugt, in dessen Rahmen dieser Beitrag erscheint. Insofern gilt es gerade jetzt, den Auf- und Ausbau dieser Aktivitäten auch datengestützt zu begleiten, um daraus die entsprechenden Schlüsse zu ziehen und weitere Schritte hin zum Open Access zu gehen.

7 Retrodigitalisierte regional- und landeshistorische Zeitschriften bei der SLUB Dresden (Auswahl)

Archiv für die sächsische Geschichte. Bd. 1 (1862/63) bis 12 (1873/74), Neue Folge Bd. 1 (1874/75) bis 6 (1879/80). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3069288099.

Dresdner Hefte. Nr. 1 (1983) bis 100 (2009). https://digital.slub-dresden.de/kollektionen/73.

Lausitzisches Magazin, Bd. 1 (1768) bis 25 (1792). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3401703284.

Mitteilungen des Altertumsvereins für Zwickau und Umgegend. Bd. 1 (1887) bis 10 (1910). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3943266015.

Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen. Bd. 1 (1875/80) bis 13 (1897/99). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3573169754.

Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins. Bd. 1 (1860) bis 49 (1913). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3140820776.

Mittheilungen des Geschichts- und Alterthums-Vereins zu Leisnig im Königreiche Sachsen. Bd. 1 (1868) bis 14 (1912). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3540753577.

Mittheilungen des Königlich-Sächsischen Alterthumsvereins. Bd. 21 (1871) bis 30 (1880). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3508702414.

Mittheilungen des Königlich Sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung Vaterländischer Geschichts- und Kunstdenkmale. Bd. 14 (1864) bis 20 (1870). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3508702178.

Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. Bd. 1 (1908/10) und 2 (1911/12). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id32329832X1; Bd. 3 (1913) bis 29 (1940). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3232931072.

Mitteilungen des Vereins für Chemnitzer Geschichte. Bd. 1 (1873) bis 13 (1905). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3573147944.

Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Meißen. Bd. 1 (1882/86) bis 10 (1920). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3140879078.

Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Bd. 8 (1888) bis 32 (1937). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id4020539239.

Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung. Bd. 1 (1872) bis 7 (1886). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id4020534433.

Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend. Bd. 1 (11885/88) bis 13 (1914/21). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3822910693.

Neues Archiv für sächsische Geschichte, Bd. 1 (1880) bis 63 (1942). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3064109315.

Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 1 (1822) bis 76 (1900). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id3161517423.

Schönburgische Geschichtsblätter, Bd. 1 (1894/95) bis 6 (1899/1900). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-db-id4038794698.

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  1. Die Kapitel 1 und 6 wurden von beiden Autoren gemeinsam verfasst. Kapitel 2 bis 4 verfasste Martin Munke, Kapitel 5 Daniel Fischer.↩︎

  2. Alle Internetressourcen wurden zuletzt am 9. April 2021 aufgerufen.↩︎

  3. Zur Geschichte beider Einrichtungen und für das Folgende vgl. zuletzt Bürger & Hermann 2006. Gesamtdarstellungen stehen bis heute aus.↩︎

  4. Auf die Digitalisierungs-, Erschließungs- und OA-Publikationsaktivitäten im Bereich anderer Sammlungsschwerpunkte der SLUB wie Kunst/Design/Fotografie oder Musik, v. a. im Rahmen der Fachinformationsdienste ,arthistoricum’ (https://www.arthistoricum.net) und ,musiconn’ (https://www.musiconn.de) soll hier nicht eingegangen werden, auch wenn diese oft ebenfalls einen landes- und regionalkundlichen Bezug aufweisen (vgl. z. B. Effinger, Leiskau & Walzel 2014; Wiermann 2018).↩︎

  5. Neben die Digitalisierung textueller und bildhafter Medien tritt zuletzt vermehrt die Beschäftigung mit audiovisuellen Medien. Mit dem nach einer vorherigen Pilotphase 2019 offiziell begonnenen Landesprogramm ‘Sicherung des audiovisuellen Erbes in Sachsen’ (SAVE) (https://slubdd.de/save) engagiert sich die SLUB in der Unterstützung von öffentlichen und privaten Sammlungen, deren Film-, Video- und Tondokumente zu digitalisieren, zu archivieren und online zugänglich zu machen. Auch hier lassen sich wiederum viele landes- und regionalkundliche Bezüge finden, etwa in der Bearbeitung von Filmaufnahmen sorbischer Volkstänze, Amateurfilmen aus sächsischen Städten und des Programms lokaler Fernsehsender aus den 1990er Jahren (vgl. Eckardt 2020).↩︎

  6. Solche Kooperationen – ebenso wie die genannten Kontakte im Bereich der Erforschung des historischen Feuerwesens – bieten zugleich ein Beispiel für die strategischen Bemühungen der SLUB, über das Konzept ,Citizen Science’ das Wissen ihrer Nutzer*innen für die tiefere Erschließung der eigenen Bestände zu aktivieren und darüber hinaus eine gemeinsame Wissensarbeit auf Augenhöhe zu etablieren. Vgl. zuletzt Munke & Bemme 2021; Bemme & Munke 2021.↩︎

  7. Vgl. dazu Kapitel 5. Im Anhang befindet sich eine kursorische Übersicht zu den lokalen Zeitschriften, die ebenfalls durch die SLUB retrodigitalisiert wurden.↩︎

  8. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang noch das 1964 v. a. von sächsischen Landes- und Regionalhistorikern begründete ,Jahrbuch für Regionalgeschichte’ als Fachzeitschrift, mit der auch wissenschaftstheoretisch die Auseinandersetzung mit der „alten" Landesgeschichte geführt werden sollte. In den 1990er Jahren wurde sie als ,Jahrbuch für Regionalgeschichte und Landeskunde’ fortgeführt und erscheint seit 2003 wieder unter dem alten Namen. Aufgrund der überregionalen Ausrichtung soll das Jahrbuch hier nicht weiter betrachtet werden (vgl. Müller 2013, 259-262; ausführlich Steinbrink 2013). Zu den Diskussionen um die mit den Begriffen „Landes-" und „Regionalgeschichte" einhergehenden konzeptuellen und methodischen Implikationen vgl. resümierend Rummel 2015.↩︎

  9. Neben den Beitragsautoren waren und sind hier inhaltlich v. a. Dr. Konstantin Hermann als Koordinator des Landesdigitalisierungsprogrammes und technisch Dr. Lutz Kowalke als Koordinator der OJS-Instanzen der SLUB beteiligt. Bei der Anlage der einzelnen Beiträge unterstützte initial eine Praktikantin, mittlerweile sind Studentische Hilfskräfte daran beteiligt.↩︎


AutorInnen

  • Martin Munke, martin.munke@slub-dresden.de
    Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, 01054 Dresden, https://www.slub-dresden.de
  • Daniel Fischer, daniel.fischer@slub-dresden.de
    Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, 01054 Dresden, https://www.slub-dresden.de