Boote mit stumpfem Bug und scharfem Heck im römischen Ägypten

  • Olaf Höckmann (Autor/in)

Abstract

Einige Bootsmodelle aus Terrakotta, die mit dem römerzeitlichen Ägypten verbunden werden können (Katalog A), weisen einen niedrigen stumpfen Bug und ein hochgebogenes scharfes Heck auf. Diese Fahrtrichtung ergibt sich aus der Position einer Hütte näher zu dem scharfen Ende, deren Öffnung zu dem stumpfen Ende weist, der Lage angedeuteter Remen (Ruder?), der Lage einer Mastspur näher dem stumpfen Ende und dem Blick der Figuren zu diesem Ende hin. Die Bauart mit stumpfem Bug ist in zwei Varianten auch in Steinreliefs, Mosaiken und gemalten Darstellungen bezeugt. Einige Modelle lassen sich mit der Vorstellung von Kind göttern in der ptolemäischen  Volksreligion verbinden. Der Typ scheint durch die Verbindung der uralt-ägyptischen Tradition von kastenförmigen Nilschiffen mit Anregungen durch griechische, phönikische oder cyprische Schiffe mit scharfem, erhöhten Heck  entstanden zu sein. Unter der Bezeichnung horeia sind solche Fahrzeuge für die Römische Kaiserzeit in Italien und Frankreich archäologisch bezeugt.

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Veröffentlicht
2014-11-12
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Römerzeit, Nordafrika, Ägypten, Bootsmodelle, Zusammenstellung