Der archäologische Landschaftsbegriff aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive – ein Überblick
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Abstract
Landschaftsarchäologie als eigenständiger Forschungsansatz stellt in der europäischen Archäologie eine relativneue Entwicklung dar. Allerdings werden unter dem Begriff der Landschaftsarchäologie heute eine Vielzahl von verschiedenen Konzepten vereint, die unterschiedliche Fragestellungen und Methoden anwenden. Verantwortlich für diese Entwicklung ist ein divergierendes Verständnis in den Kulturwissenschaften, was unter dem Begriff Landschaft zu verstehen ist.
Der Beitrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Fragestellungen in Landschaftskonzepten in der deutschen wie der britischen archäologischen Forschung. Während die deutsche landschaftsarchäologische Forschung in ihrer Entwicklung eng mit der Siedlungsarchäologie verknüpft ist, bezieht die britische Forschung wichtige Impulse aus der environmental archaeology und der Diskussion zur postprozessualen Archäologie. Beeinflusst werden landschaftsarchäologische Konzepte in beiden Ländern durch zeitgenössische Entwicklungen in der geographischen Forschung. Die Abkehr von einem objektiv-funktionalen Raumverständnis hin zu einer holistischen Interpretation der Landschaft als sozialen Raum stellt eine interessante Entwicklung der letzten Jahre dar. Ziel des Beitrages ist es, die verschiedenen Konzepte von Landschaft in der Fachgeschichte aufzuzeigen, um die Herausbildung der Landschaftsarchäologie als eigenständige und interdisziplinäre Fachrichtung zu verdeutlichen. Gleichzeitig ermöglicht die Kenntnis dieser Landschaftskonzepte die Formulierung neuer theoretischer Ansätze in Verbindung mit dem Einsatz von geeigneten Methoden, um sich der vielgestaltigen Beziehung zwischen dem Menschen und seiner (prä-)historischen Landschaft nähern zu können.
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Veröffentlicht
2014-03-25
Rubrik
Sprache
de
Schlagworte
Landschaftsarchäologie, Siedlungsarchäologie, Wissenschaftsgeschichte