Hoppäzgen zum Wucherpreis? Fallbeispiel: Ernährung in Konstanz 1414-1418
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Abstract
Für das Konstanz der Jahre 1414 bis 1418 herrscht eine einmalig gute Quellensituation z u m Thema Ernährung. Die Stadtarchäologie konnte zahlreiche Siedlungsbefunde des 15. Jhs. sichern. Latrinen und Abwurfhalden haben große Mengen an Tierknochen und botanischen Resten erbracht. Hinzu treten zeitgenössische Darstellungen von Märkten, Nahrungstransporten und Schnellimbissen. Sie sind Bestandteil des Bildprogramms einer Chronik aus der 2. Hälfte des 15. Jhs: der Chronik des Konstanzer Konzils 1414-1418,
verfasst von Ulrich Richental. Aus dieser Chronik erfahren wir Details über Handel, Marktpreise, Mietzins, Tagelöhne, sie berichtet über Festmähler und Picknicks, enthält aber auch allerlei Anekdoten. Ergänzend treten die umfangreichen Bestände des Stadtarchivs Konstanz hinzu, welche in erfreulichem Maße publiziert vorliegen: Steuerlisten, Ratsbücher, Vermächtnisse, Codices und Gerichtsakten aller Art. Diese Quellen ermöglichen es, vielen Häusern über die Jahrhunderte hinweg Besitzer, Bewohner, Steuerlast und Mietzins zuzuordnen. Und damit auch den Latrinen... Diese QuellenTrias könnte nun tiefe Einblicke in Nahrung, Nahrungsmittel und Verbraucher im 15. Jh. bieten. Leider ist sie (noch?) ungenutzt...