Geweih! – Geweiht? Deponierungen von Hirschgeweihen und Hirschdarstellungen in Brunnen und Schächten der vorrömischen Eisenzeit Mitteleuropas

  • Barbara Fath (Autor/in)

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Abstract

Bilddarstellungen sind in der Vorgeschichte im Allgemeinen sehr selten, wenige Motive treten jedoch immer wiederin Erscheinung. Zu diesen gehört auch der Hirsch. Latènezeitliche Brunnen- und Schachtdeponierungen zeigen, dass der Hirsch in diesem Kontext eine prominente Rolle innehat. Als figürliche Darstellung auf deponierten Gefäßen, als Plastik, aber auch als Deponierung von schädelechten Geweihen oder Niederlegungen ganzer Tiere, wird der Hirsch hier dargestellt und mit Hilfe dieser Medien bildlich wie dinglich inszeniert.
Im Gegensatz zu anthropomorphen Bildwerken, die anhand von Inschriften in Mitteleuropa in der Latènezeit erstmals bestimmten Göttern zugewiesen werden können, lässt sich die Bedeutung zoomorpher Darstellungen nur schwer erschließen. Dennoch sprechen verschiedene Merkmale sowohl des Bildwerk selbst als auch seines Kontexts dafür, dass es sich speziell bei den latènezeitlichen Hirschdarstellungen um die Epiphanie einer Gottheit handelt, deren Erscheinungsbild sich im Laufe der Zeit von einer rein zoomorphen Vorstellung zu einer Mischform aus Hirsch und Mensch wandelt. Befunde aus römischer Zeit zeigen in Form von Geweihdeponierungen in (Brunnen-) schächten strukturelle Parallelen zwischen latènezeitlichen und römischen Befunden.

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Veröffentlicht
2013-04-15
Sprache
de
Schlagworte
Hirsch, Geweih, Schachtdeponierung, Eisenzeit, Bilddarstellungen, Archäologie, DGUF Tagung 2011