Open Data, Archäologie und Bürgerbeteiligung in England und Wales

  • Raimund Karl (Autor/in)
  • Katharina Möller (Autor/in)

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Abstract

In England und Wales hat sich in den letzten ca. zwei Jahrzehnten die öffentliche Zugänglichkeit von archäologischen Informationen maßgeblich verbessert, indem ein weitgehend offener Zugang zu archäologischen Daten geschaffen wurde. Das bekannteste Beispiel dafür ist das Portable Antiquities Scheme (PAS), das BürgerInnen ermöglicht, archäologische Funde über eine Webseite nicht nur zu melden, sondern gleichzeitig auch die dadurch zusammengetragene Funddatenbank zu nutzen. Aber auch die Denkmalverzeichnisse wie z. B. National Monuments Records und Historic Environment Records sind als öffentliche Archive jedermann zugänglich, und zwar inklusive praktisch aller, auch aktuellster, Daten über Grabungen und andere relevante Forschungen. Gleichzeitig arbeiten Forschungsprojekte daran, interessierte BürgerInnen über Citizen-Science-Modelle in archäologische Abläufe mit einzubinden und dadurch archäologische Informationen zu crowdsourcen. Community-Archaeology-Projekte, d. h. durch interessierte Laien selbst ins Leben gerufene oder wenigstens unter starker Bürgerbeteiligung stattfindende Projekte, sind höchst populär und vergrößern das Interesse in der Bevölkerung ebenso wie das Verständnis für Archäologie. Statt Archäologie „im öffentlichen Interesse“ vor „der Öffentlichkeit“ zu schützen und diese dazu von jeder Beteiligung am archäologischen (Erkenntnis-) Prozess auszuschließen, hat dieser offene Datenzugang das Verhältnis zwischen der Archäologie und den an ihr interessierten BürgerInnen revolutioniert und dadurch – wenigstens grosso modo – stark verbessert.

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Veröffentlicht
2015-12-07
Sprache
de
Schlagworte
Großbritannien, Bürgerbeteiligung, Archäologie, Kulturerbe, Open Data, DGUF Tagung 2014, PAS, Crowdsourcing