Peopling the past: creating a site biography in the Hungarian Neolithic

  • Alex Bayliss (Autor/in)
  • Nancy Beavan (Autor/in)
  • Derek Hamilton (Autor/in)
  • Kitti Köhler (Autor/in)
  • Éva Ágnes Nyerges (Autor/in)
  • Christopher Bronk Ramsey (Autor/in)
  • Elaine Dunbar (Autor/in)
  • Marc Fecher (Autor/in)
  • Tomasz Goslar (Autor/in)
  • Bernd Kromer (Autor/in)
  • Paula Reimer (Autor/in)
  • Eszter Bánffy (Autor/in)
  • Tibor Marton (Autor/in)
  • Krisztián Oross (Autor/in)
  • Anett Osztás (Autor/in)
  • István Zalai-Gaál (Autor/in)
  • Alasdair Whittle (Autor/in)

Identifier (Dateien)

Abstract

Ungenaue Chronologien bewirken ein sehr unscharfes Bild der Ur- und Frühgeschichte. Prahistoriker sollten sich nicht langer mit zeitlichen Rahmen zufrieden geben, die mit aufeinander folgenden Einheiten von 200 Jahren oder noch langerer Dauer oder mit nur langsamen Veränderungen über lange Zeitspannen als Grundlage fur ihre Chronologien und Interpretationen arbeiten. Ein Mittel, diesen sehr verallgemeinernden Aufstellungen zu begegnen, ist die Modellierung einer Chronologie, die auf dem Bayes’schen Ansatz beruht. Dieses Vorgehen wird hier vorgestellt, mit einem Fokus auf seine interpretative und iterative Natur. Der Bayes’sche Ansatz kombiniert kalibrierte Radiocarbondaten mit Erkenntnissen zu archäologischen Kontexten, aus denen sie stammen, um eine Serie von Wahrscheinlichkeitsvorhersagen zu gewinnen. Sowohl die Radiocarbondaten als auch das archäologische Verständnis von Stratigraphie, Vergesellschaftungen, Taphonomie der Proben und Kontext im Allgemeinen unterliegen strengen Anforderungen. Der Bayes’sche Prozess in Alsónyék umfasst die Bewertung bereits existierender Daten, eine umsichtige Definition von Zielen und die Erstellung einer zielfuhrenden Strategie fur die Beprobung. Letztere beinhaltet mit Ziel einer kosteneffizienten Ressourcennutzung eine klare Hierarchie geeigneter Proben, ein genaues Verstandnis ihrer Kontexte und Simulationen. Die Proben wurden hauptsachlich menschlichem und tierischem Knochenmaterial entnommen. Mogliche Altersunterschiede aus nicht-pflanzlicher Ernahrung wurden genauestens geprüft; „perfekte Paare“ menschlicher und tierischer Knochenproben aus dem gleichen Kontext belegen, dass Proben von Menschenknochen nicht von groferen Frischwasser Reservoir-Effekten betroffen sind. Ernährungsdaten werden durch den Einsatz einer Serie von Bayes’schen Mischmodellen berechnet. Der Ablauf der iterativen Probeneingaben zwischen 2012 und 2015 und die Arbeitsprozesse innerhalb der fünf beteiligten Labore werden ausführlich beschrieben. Die Prozesse der Erarbeitung, der Gültigkeitsprüfungen und der Gegenüberstellung der Modelle werden diskutiert. Zum Schluss wird abgewogen, wie genaue Zeitberechnungen am besten verwendet werden konnen, um das Netzwerk von Verbindungen und Abfolgen der vergangenen Kulturen aufzudecken. Handlungen und Kontexte werden dann in eine präzise Chronik eingebunden, um ein Bild des prähistorischen Lebens zu zeichnen.

Statistiken

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Veröffentlicht
2017-04-11
Sprache
en