Römischer Import in mitteldeutschen Brandgräbern vor und nach den Markomannenkriegen – ein Indiz für Reichtum im Grabinventar?

  • Matthias Becker (Autor/in)

Abstract

Ausgehend vom Grabfund von Kariv werden Grabfunde ähnlicher Zeitstellung in Mitteldeutschland in Bezug auf ihre Struktur und Qualität untersucht. Besondere Aufmerksamkeit erhalten Brandgräber, in denen sich römische Importgefäße und Edelmetall nachweisen lassen. An einigen Beispielen wird gezeigt, dass der kombinierte Nachweis von Terra Sigillata und/oder Bronze- und Glasgefäßen sowie Edelmetall auch dann Aussagekraft besitzen kann, wenn nur geringe Reste der Objekte im Brandgrab überliefert sind. Für das Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. deutet sich ein chronologisch begründeter Wandel in der Ausstattung der Gräber von Terra Sigillata-Tellern zu Terra Sigillata-Schüsseln an.
Mit Einschränkungen sind Vergleiche zu den Inventaren von Körpergräbern möglich. Es ist zu erkennen, dass in Mitteldeutschland die Gräber der römischen Kaiserzeit unabhängig von der Art der Bestattung kontinuierlich auch mit reichen Inventaren versehen sind. Dier Erkennbarkeit des Reichtums ist allerdings bei Brandgräbern eingeschränkt. Die Bestimmung, welches Grab als „reich“ anzusehen ist, kann nur durch den Vergleich mit den anderen Gräbern der Region diskutiert werden, da „Reichtum“ eine regional und chronologisch determinierte Größe ist.

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Veröffentlicht
2021-12-22
Sprache
de
Schlagworte
Mitteldeutschland, römische Kaiserzeit, Brandgräber, römischer Import, Relativität von Reichtum