Ausgrabungen im Archiv – Latènezeitliche Schwertgräber des 3. Jahrhunderts v. Chr. aus dem Rhein-Main-Gebiet
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Abstract
Im Zentrum dieses Beitrags stehen drei Schwertgräber des 3. Jahrhunderts v. Chr. aus dem Rhein-Main-Gebiet, die zwischen 1854 und 1927 in Lorsch, Darmstadt und Mühlheim am Main-Lämmerspiel ausgegraben wurden und deren Funde großenteils als Kriegsverluste gelten. Durch die Einbeziehung historischer Quellen (Kopien, Inventarbücher, Fotos, schriftliche Archivalien) aus dem LEIZA in Mainz – dem ehemaligen Römisch-Germanischen Zentralmuseum – gelingt es, diese Grabfunde zu rekonstruieren und detailliert auszuwerten. Dadurch werden wichtige Informationen zu Gräbern mit Waffenbeigabe der ausgehenden älteren und beginnenden mittleren Latènezeit beiderseits des nördlichen Oberrheins erzielt, die auch für die überregionale Bewertung solcher Bestattungen zwischen Nordostfrankreich und der Südwestslowakei bedeutsam sind. Die Heranziehung von Archivalien des LEIZA in Kombination mit Quellen aus denjenigen Museen, in denen die Originale aufbewahrt wurden oder werden, verspricht in Zukunft auch für andere Epochen und Regionen Alteuropas einen beträchtlichen Erkenntniszuwachs, der angesichts der nicht unerschöpflichen Ressource archäologischer Quellen verstärkte Beachtung verdient.
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