Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte
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Abstract
Mit dem englischen Begriff ‚Living History‘ bezeichnet man eine aus den USA stammende ambivalente Darstellung von Geschichte, die im Deutschen in der Regel als ‚lebendige/wiederbelebte/belebte Geschichte‘ umschrieben wird. Zumeist synonym oder zumindest in einem Atemzug wird auch der Begriff ‚Re-Enactment‘ verwendet; dieser Terminus verweist jedoch ursprünglich auf das Nachspielen konkreter historischer Ereignisse, besonders von Schlachten. Re-Enactments im Museumskontext sind beim Publikum vor allem aufgrund ihres ‚Mitmach‘-Charakters, also eines authentische Erfahrungen versprechenden Ansatzes beliebt: optisches, akustisches und haptisches Erleben stehen im Vordergrund. Durch Rekonstruktionen und Inszenierungen wird auf unterhaltsame Art und Weise Interesse an der Vergangenheit geweckt, wobei die vermittelten Bilder und Lebenswelten beim Publikum außerordentlich prägend wirken. Der Beitrag setzt seinen Schwerpunkt auf die Motive für den Rollentausch von Re-Enactors sowie auf das didaktische Konzept, das die Darsteller bzw. Gruppen in ihrer Vorführung von Vergangenheit verfolgen. Grundlage dazu bilden erste empirische Studien, die anhand qualitativer Befragungen in Interviewform mit Mitgliedern der Alamannen-Gruppe Ask geführt wurden.