Architektur – Stadt – Raum

Architektur, Stadt und Raum können als Kategorien begriffen werden, die einer wissenschaftlich-historischen Beschäftigung mit der gebauten Umwelt einen Fokus geben. Angesprochen sind damit Phänomene, wie etwa die Ikonizität von Architektur, ihre diagrammatische Struktur, ihre räumlich-topographische Disposition oder ihre mediale Vermittlung und Rezeption. Genauso wichtig ist es aber auch, Raum, zumal die vielfältigen urbanen Räume, nicht als ›Nebenprodukt‹ einer sie hervorbringenden Architektur, sondern als eigene Entitäten mit spezifischen Eigenschaften und werten zu betrachten.

Die Architektur als körperhaftes und raumbildendes Element und der Stadtraum, der uns täglich umgibt, formen private, gemeinschaftlich-urbane und politische Räume, die von unterschiedlichen Protagonisten bespielt und von ihnen genutzt, usurpiert oder durch mediale Interventionen und Rezeptionsvorgänge verändert werden. In den Formen der Architektur, der Stadt und der Räume, in ihren vielgestaltigen Bezügen sowie in ihrer Präsentation in visuellen Medien kristallisieren sich Selbstdarstellungen und Wertvorstellungen als Abbild und zugleich konstitutives Element einer Gesellschaft.

Die Sektion »Architektur Stadt Raum« bietet ein Publikations- und Diskussionsforum für Fragen zur geplanten, gebauten und dargestellten Architektur und Stadt. Dabei wird ausdrücklich und jenseits aller Inter- und Transdisziplinarität ein Diskurs mit anderen, an Architektur, Stadt und Raum interessierten Disziplinen, wie Architekturtheorie, Soziologie, Landschaftsarchitektur, Denkmalpflege und den historischen Wissenschaften gesucht.

Die Sektion »Architektur Stadt Raum« publiziert sowohl Texte in klassischer Aufsatzform zu übergreifenden, auch methodischen Fragestellungen sowie Fallbeispielen, es sind aber ausdrücklich auch kürzere Texte oder Projektskizzen willkommen, die einen eher thesenhaften Charakter haben und beispielsweise von Nachwuchswissenschaftler*innen eingereicht werden können, die noch beim Verfassen ihrer Dissertationen und Forschungsarbeiten sind. Die Sektion möchte Raum und Gelegenheit bieten, diese und andere Forschungsprojekte auch in einem recht frühen Stadium zur Diskussion zu stellen und mit Kolleginnen und Kollegen über die Themen ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus sollen in der Rubrik Rezensionen auch Buch- und Ausstellungsrezensionen sowie Besprechungen von Tagungen ihren Platz finden.

Ausdrücklich willkommen sind Gastredaktionen für Sonderausgaben unter einem thematischen Schwerpunkt. Hierbei sind zwei Modelle denkbar. Zum einen können die Gastredakteur*innen ihre Beiträge über einen eigenen thematischen Call for Papers einwerben oder aber die bereits erzielten Ergebnisse eines Workshops oder einer Tagung relativ zeitnah in den kunsttexten publizieren. Die Gastredakteur*innen erfahren dabei eine inhaltliche wie redaktionelle Begleitung durch die angestammte Redaktion.

Kontakt:  architektur-stadt-raum@kunsttexte.de

Redakteure

Christof Baier

  • Seit 2012: Juniorprofessur für Europäische Gartenkunst am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und verschiedene Vertretungsprofessuren, zuletzt an der Universität Wien.
  • 2003–2011: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunst und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl bei Prof. Dr. Ulrich Reinisch, Geschichte der Architektur und des Städtebaus
  • 2007: Dissertation: »Bürgerhäuser in Templin und Zehdenick. Die Theorie vom bürgerlichen Wohnhaus und die Praxis des provinzialstädtischen Bürgerhausbaus in Brandenburg-Preußen im 18. Jahrhundert«, Betreuer: Prof. Dr. Ulrich Reinisch, Prof. Dr. Johann Friedrich Geist
  • 2000–2002: Volontariat beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum
  • Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Kulturwissenschaften in Berlin. Magisterarbeit über den preußischen Baumeister und Baubeamten François Philipp Berson.

Publikationen:

  • »landscape architecture’s century«. Positionsbestimmung einer Kunst der Landschaft am Beispiel von Georg Penker und Lawrence Halprin, in: Timo Skrandies/Romina Dümler (Hg.): Kunst und Anthropozän. Snoeck Verlag, Köln 2021
  • »Begegnungsanreiz«. Freiraumplanung und Gartenkunst im Universitätsbau der 1960er und 1970er Jahre im Rheinland, in: Gertrude Cepl-Kaufmann/Jasmin Grande/Ulrich Rosar/Jürgen Wiener (Hg.): Die Bonner Republik Band 2: 1960–1975 – Aufbrüche vor und nach »1968«. Geschichte – Forschung – Diskurs, transcript Verlag, Bielefeld 2020, S. 123–152
  • Christof Baier/André Bischoff/Joanna Drejer/Ulrich Reinisch/Tadeusz J. Żuchowski (Hg.): Preußische Stadtbaukunst in Polen und Deutschland | Urbanistyka pruska w Polsce i w Niemczech, Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2016

Marion Hilliges
Architektur- und Kunsthistorikerin

  • 2017–2019: Gastprofessur für Allgemeine Kunstgeschichte an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden
  • 2015–2016: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Seminar und Kunstsammlung der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2011–2014: Wissenschaftlichen Mitarbeiterin am IKB der HU zu Berlin bei Prof. Kai Kappel – Geschichte des Städtebaus und der Architektur
  • 2010– 2011: sowie 2013 Forschungsstipendiatin (Postdoc) an der Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom mit einem Forschungsprojekt zu Teofilo Gallaccini (1564–1641): Das Auge des Mathematikers – Teofilo Gallaccinis Idea della fortificazione und die Zeichnung als Wissensspeicher, publiziert 2017, Universitätsverlag Göttingen
  • 07/2009: Dissertation: Das Stadt- und Festungstor. Fortezza und sicurezza – Zur Semantischen Aufrüstung im 16. Jahrhundert (publiziert 2011, Gebr. Mann-Verlag) Gutachter: Prof. Ulrich Reinisch, Prof. Horst Bredekamp
  • 06/2003–09/2009: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin an der Professur: Prof. Dr. Ulrich Reinisch – Geschichte des Städtebaus und der Architektur
  • Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Denkmalpflege an der TU Berlin und der Humboldt-Universität Berlin. Magisterarbeit über die Entfestigung und die Planungskonzepte zur Urbanisierung der ›Leere‹ im 18. Jahrhundert. Berlin, Kassel, Leipzig.

Publikationen:

  • Richard Meiers Jubiläumskirche: Ein Beispiel italienischer Identitätskonstruktion, in: architectura – Zeitschrift für die Geschichte der Baukunst/Journal of the History of Architecture 2022 (im Druck)
  • The City at War and the Semantic Armament of Renaissance Architecture, in: The Companion to the Renaissance Architecture, Vol. I Renaissance and Baroque Architecture, Harry Mallgrave/Alina Payne (Ed), Wiley-Blackwell, 2017, pp. 282–308
  • Marion Hilliges und Christian Scholl (Hg.): Gilly – Weinbrenner – Schinkel. Baukunst auf Papier zwischen Gotik und Klassizismus, Ausstellungskatalog zur Ausstellung in der Kunstsammlung der Georg-August-Universität Göttingen, November 2015–September 2016. Göttingen 2016. https://www.univerlag.uni-goettingen.de/handle/3/isbn-978-3-86395-264-8

Elmar Kossel

  • Seit 2024: Senior Scientist am Archiv für Bau.Kunst.Geschichte der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
  • 2018–2021: Co-Projektleitung »Die Appropriationsstrategien Italiens in Südtirol und dem Trentino nach dem Ersten Weltkrieg« (Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung)
    Habilitationsprojekt: »Italien und die wandernde Hauptstadt. Torino – Firenze – Roma«
  • 2017–2024: Redakteur der architectura – Zeitschrift für die Geschichte der Baukunst/Journal of the History of Architecture (Deutscher Kunstverlag/DeGruyter)
  • 2014–2019: Wissenschaftlicher Assistent am Arbeitsbereich Baugeschichte und Denkmalpflege in Innsbruck, ab 2019: Senior Scientist
  • 2009–2012: Wissenschaftlicher Assistent und Postdoc-Stipendiat am Kunsthistorischen Institut in Florenz, Max-Planck-Institut im Projekt »Piazza e Monumento«
  • 2008: Dissertation: »Hermann Henselmann und die Moderne. Eine Studie zur Modernerezeption in der Architektur der DDR« an der Freien Universität Berlin
  • 2001: Magister: »Das Haus des Lehrers und die Kongreßhalle von Hermann Henselmann« an der Humboldt-Universität Berlin
  • 1994–2001: Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Europäischer Ethnologie an der Philipps-Universität Marburg und der Humboldt-Universität Berlin. Magister: »Das Haus des Lehrers und die Kongreßhalle von Hermann Henselmann« an der Humboldt-Universität Berlin bei Horst Bredekamp. Dissertation (2008) zu Hermann Henselmann an der Freien Universität Berlin bei Harold Hammer-Schenk.

Publikationen:

  • Hermann Henselmann und die Moderne. Eine Studie zur Modernerezeption in der Architektur der DDR. Königstein im Taunus 2013 (Forschungen zur Nachkriegsmoderne der Technischen Universität Berlin)
  • Als Herausgeber und Übersetzer: Ranuccio Bianchi Bandinelli. Hitler, Mussolini und ich. Aus dem Tagebuch eines Bürgers. Berlin 2016
  • Elmar Kossel/Brigitte Sölch (Hg.): Platz-Architekturen. Kontinuität und Wandel öffentlicher Stadträume vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Berlin 2018. (Italienische Forschungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, Max-Planck-Institut »I Mandorli« Band 24)