Ökologie(n) in der Kunst

Künstlerische Auseinandersetzungen mit der Natur und dem Klimawandel, aber auch mit Biodiversität und unterschiedlichen Ökosystemen erfahren momentan in Ausstellungen und Vortragsreihen eine große Resonanz. In begleitenden Publikationen und in der kunstwissenschaftlichen Forschung rücken diese Aspekte im Rahmen der Human-Animal und der Critical Plant Studies, des Ecocriticism sowie der ,(Re-)Aktivierung‘ von Diskursen um indigenes Wissen verstärkt ins Blickfeld. Das komplexe Verhältnis der Erdbewohner*innen, d.h. von Menschen, Pflanzen und Tieren, wird dabei ebenso beleuchtet wie die Auswirkungen der Spezies Mensch auf die von ihm mit- und umgestalteten Umwelten oder Habitate. Der Kunst wird häufig ein transformatives Potential zugewiesen und so ihr aktivistisches Vermögen im Zeitalter des Anthropozäns betont.

Die Sektion „Ökologie(n) in der Kunst“ lädt zu einem transdisziplinären Austausch im weiten Feld von Kunst und Ökologie ein. Eingereicht werden können wissenschaftliche Aufsätze aller Disziplinen, die sich mit ökologischen und ökologiekritischen Fragen im Bereich der Bildenden und Darstellenden Künste befassen. Der Schwerpunkt kann sowohl auf zeitgenössischen als auch auf historischen Arbeiten liegen, um vergangene wie aktuelle Naturkonzepte (neu) zu perspektivieren. Auch indigene Kunst und (animistische) Naturvorstellungen können vorgestellt und in Relation zu anthropozentristischen Diskursen gesetzt werden. Außerdem freuen wir uns über methodische sowie theoretische Auseinandersetzungen mit dem Themenfeld; Rezensionen, Projektvorstellungen und Tagungsberichte sind ebenfalls willkommen.

Kontakt: oekologien@kunsttexte.de 

Redakteurinnen

Silke Förschler
Silke Förschler ist Privatdozentin an der Kunsthochschule Kassel und verantwortlich für die Betreuung der künstlerischen Arbeiten der internationalen Stipendiat*innen der Stiftung Berliner Leben (Fresh A.I.R.). Sie ist und war Dozentin und Vertretungsprofessorin an der Hochschule Hannover, der HfBK Dresden und der Universität Jena. Seit 2024 ist sie Mitglied im DFG-Netzwerk „Jagdgeschichten“. Gemeinsam mit PD Dr. Christiane Keim und Astrid Silvia Schönhagen kuratiert sie das Forschungsfeld c/o Habitat Tier am Mariann-Steegmann Institut der Universität Bremen (seit 2016). 2012–2017 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im LOEWE-Schwerpunkt „Tier-Mensch-Gesellschaft“ an der Universität Kassel.

Astrid Silvia Schönhagen
Astrid Silvia Schönhagen, M.A., ist als freie Lektorin, Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Publizistin tätig. Zudem ist sie assoziierte Wissenschaftlerin am Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender sowie Mitinitiatorin des Forschungsprojekts c/o Habitat Tier (seit 2016) im Forschungsfeld wohnen+/–ausstellen an der Universität Bremen. Zu ihren Publikations- und Forschungsschwerpunkten gehören die Human-Animal Studies in der Kunstgeschichte, die politische Ikonografie des Wohnens, Verschränkungen von Architektur-, Mode- und Bekleidungsdiskursen in der Gegenwartskunst sowie die materielle Alltagskultur der Moderne (v.a. exotistische Bildtapeten um 1800).