Bildung und Vermittlung

Themen der Sektion »Bildung und Vermittlung« sind u.a. die Vermittlung kunsthistorischen Wissens und Könnens (in Schule, außerschulischen Lernorten, Hochschule und Medien), die Geschichte kunsthistorischer Bildung und Vermittlung, implizite Bildungstheorien in der kunsthistorischen Arbeit, Schnittstellen von Kunstgeschichte und Kunstpädagogik/Kunstdidaktik/Ästhetischer Bildung.
Seit den Anfängen von Kunstgeschichte als universitärer Disziplin praktizieren Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker auch die Vermittlung ihres fachlichen Wissens und Könnens. In der Hochschullehre, an Museen, in Medien aller Art und in schulischem Kunstunterricht machen sie Ergebnisse kunsthistorischer Forschung sowie die dazu entwickelten Kompetenzen zugänglich und tragen so zur fachlichen und allgemeinen Bildung bei.
Bislang werden Bildung und Vermittlung kunsthistorischen Wissens und Könnens allerdings ihrerseits eher selten explizit erforscht oder forschungsbasiert entwickelt. Hier öffnet sich der Kunstgeschichte ein disziplinär noch weitgehend unerschlossenes neues Forschungsfeld. Dies kann sich im interdisziplinären Diskurs insbesondere zu kunstpädagogischen und kunstdidaktischen Überlegungen komplementär entwickeln, die gelegentlich einzelne Gegenstände der Kunstgeschichte aufgreifen, sich disziplinär aber meist ohne eingehende kunsthistorische Befassung eher am künstlerisch-gestalterischen Tun, am aktuellen Kunstsystem oder an anderen Fachdisziplinen, wie etwa der Pädagogik, Soziologie, Philosophie, Psychologie oder Sprachwissenschaften, orientieren.
Neben klassischen Aufsätzen können auch kürzere Texte wie Projektskizzen oder Besprechungen von Publikationen, Ausstellungen und Tagungen eingereicht werden. Entstehen soll ein offenes Diskussionsforum, das neben der Kunstgeschichte auch affinen Disziplinen Raum gibt, die sich mit Bildung und Vermittlung von Bild- und Kunstgeschichte befassen. Dabei sind explizit Beiträge von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern erwünscht.

Kontakt: bildungundvermittlung@kunsttexte.de

Redaktion
Ulrich Heinen
ist Professor für Gestaltungstechnik und Kunstgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal. Er studierte Kunst, Chemie, Kunstgeschichte, Philosophie und Pädagogik und promovierte in Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Nach dem 1. und 2. Staatsexamen in Kunst und Chemie war er Studienrat in diesen Fächer in Köln. Er war Vorsitzender des Komitees des Arbeitskreises für Barockforschung der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Forschungs-Gastprofessor im DFG-Sonderforschungsbereich »Helden – Heroisierung – Heroismen« an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs »Dokument – Text – Edition« an der Bergischen Universität Wuppertal. Er leitete die Maßnahmenlinie »Curriculare Weiterentwicklung« der Bergischen Universität Wuppertal im Rahmen der »Qualitätsoffensive Lehrerbildung« des BMBF. Er ist Gründungsmitglied des Imago-Forschungsverbundes Kunstpädagogik, Erster Vorsitzender des Landesverbandes NRW im BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik und Gründungssprecher der BDK-Arbeitsgruppe »Kunstgeschichte in der Kunstpädagogik«. Er veröffentlichte u.a. zu Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit, historischer Kunstlehre, Designrhetorik, Mediendesign und Designtechnik, Kunstpädagogik und Lehrerbildung.

Christian Nille studierte Kunstgeschichte und Kunstpädagogik in Greifswald, Amiens und Mainz. 2014 promovierte er an der JGU Mainz im Fach Kunstgeschichte mit einer Arbeit zur Problemgeschichte architekturhistorischer Deutungen. Neben Lehrtätigkeiten an der JGU und der Kunsthochschule Mainz erwarb er 2019 das 2. Staatsexamen und ist seither Studienrat an einer Gesamtschule in Wiesbaden mit den Fächern Kunst, Gesellschaftslehre und Latein.
Neben der Theorie und Geschichte der Kunstgeschichte befassen sich seine Publikationen zunehmend mit Fragen der Bildung und Vermittlung kunsthistorischen Wissens und Könnens im schulischen Kunstunterricht. Hierzu gehören u.a.: Kathedrale – Kunstgeschichte – Kulturwissenschaft. Ansätze zu einer produktiven Problemgeschichte architekturhistorischer Deutungen (Frankfurt am Main 2016); ›Künstlerische‹ und ›wissenschaftliche‹ Kunstgeschichte. Ansätze zur Unterscheidung zweier Grundorientierungen der kunsthistorischen Praxis unter Berücksichtigung von Hans-Georg Gadamer und Karl Popper, in: www.kunstgeschichte-ejournal.net, 2018, abrufbar unter: https://www.kunstgeschichte-ejournal.net/497/; Auf dem Weg zu einer Erforschung der Praxis der Bilderschließung im schulischen Kunstunterricht. Eine Skizze anhand ausgewählter Beispiele, in: kulturelle bildung online, 2021, abrufbar unter: https://www.kubi-online.de/artikel/dem-weg-einer-erforschung-praxis-bilderschliessung-schulischen-kunstunterricht-skizze; Der Dreischritt Beschreibung – Analyse – Interpretation. Skizze eines Problemfelds schulischer Praxis zwischen Kunstgeschichte, Bildwissenschaft und Kunstpädagogik, in: Zeitschrift Kunst Medien Bildung, 2020, abrufbar unter: http://zkmb.de/der-dreischritt-beschreibung-analyse-interpretation-skizze-eines-problemfelds-schulischer-praxis-zwischen-kunstgeschichte-bildwissenschaft-und-kunstpaedagogik/; Zur Rezeption von Erwin Panofskys Arbeit in der Kunstpädagogik. Versuche einer Fruchtbarmachung am Beispiel des Konzepts der organischen Situation, in: Zeitschrift Kunst Medien Bildung, 2022, abrufbar unter: https://zkmb.de/zur-rezeption-von-erwin-panofskys-arbeit-in-der-kunstpaedagogik-versuche-einer-fruchtbarmachung-am-beispiel-des-konzepts-der-organischen-situation/