Classement und classification. Ordnungssysteme der Denkmalpflege in Frankreich und Deutschland

Vortrag anlässlich des Symposiums «Nachdenken über Denkmalpflege» (Teil 4): «Nur die Prachtstücke? - Kategorisierung in der Denkmalpflege», Berlin, 2. April 2005

  • Matthias Noell (Autor/in)

Abstract

Inwieweit bestimmen Ordnungssysteme unser denkmalpflegerisches Handeln und Denken? Sollten wir erst Denken und dann Ordnen oder erst Ordnen und dann Denken? Kernaspekt jedes Ordnens ist das vorherige Erarbeiten einer grundlegenden Systematik. Der Beitrag «Classement und classification. Ordnungssysteme der Denkmalpflege in Frankreich und Deutschland» wirft einen Blick auf die Geschichte der Kategorisierung in den Anfängen der Denkmalpflege und will über diesen Weg zum Verständnis unserer heutigen Situation beitragen. Anhand eines Überblicks über die Geschichte der Denkmalsystematisierung werden Analogien zur heutigen Situation aufgezeigt, nicht ohne dass dabei kausale Zusammenhänge vermutet werden. Dabei geht es einerseits um die Prägung der Denkmalsystematik durch naturwissenschaftliche Perspektiven, andererseits aber auch um die parallele Entstehung der untrennbar mit der Denkmalpflege verbundenen Architekturwissenschaften. Anhand der beiden häufig miteinander verwechselten Begriffe des classements (Klassierung, Klassement) und der classification (Klassifizierung) wird versucht, die Notwendigkeit einer zweigleisigen Verfahrensweise der Denkmalpflege herzuleiten, einerseits der administrativen Denkmallisten möglichst einfacher, «binärer» Systematik und einer anderen, die in der Lage ist, topologische, typologische und andere für die Denkmalkunde relevante komplexe Zusammenhänge zu erklären.

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