Kunst und Mode als Simulacrum des schönen Scheins

Die digitalen Bildwelten Olga Tobreluts'

  • Viola Hildebrand-Schat (Autor/in)

Abstract

Mode, so scheint es, hatte Jahrzehntelang in der sowjetischen Welt keine sonderlichen Stellenwert. Umso bemerkenswerter ist es, dass einige Vertreter der gegenwärtigen russischen Kunst diesen Aspekt zum zentralen Thema ihres Kunstschaffens machen. Dabei geht es jedoch keinem von ihnen um ein Schaulaufen auf dem Modesteg. Vielmehr werden gerade die mit Mode assoziierten Anliegen hinterfragt. So führt beispielsweise Olga Tobreluts die durch Mode vorgegebene Normfestlegung ad absurdum. Sie zeigt, dass Markenzeichen als neue Symbole nur bedingt tragfähig sind, und dass die von der Mode eingeforderte Schönheit leer ist und auch die aus der Kunst verbannte Kategorie des Schönen nicht ersetzen kann. Zu sehr ist die Welt des Schönen ein Konstrukt, das mit Hilfe digitaler Bildzerlegungen erzeugt wird.

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