Vom Bergkino des Sehens zum Bergkino des Tastens

Wetter, Elementenlehre und Kontaktbilder in HÖHENFEUER (CH 1985, Fredi M. Murer)

  • Silke Martin (Autor/in)

Abstract

Im Zentrum meines Vorhabens steht die Frage, inwiefern die visuelle Funktionalität des Schweizer Bergfilms HÖHENFEUER (CH 1985, Fredi M. Murer) zugunsten von Wetterbildern aufgelöst wird. Das Netz von Schnee-, Nebel-, Regen- und Windbildern, das der Film nach und nach entfaltet, lässt nicht nur die Linearität der Narration ins Stocken geraten und das Visuelle ins Jenseits des Erzählbaren, in das inzestuöse Entgegengleiten eines jugendlichen Geschwisterpaars laufen, sondern gibt auch den Blick frei für andere Potentiale und Qualitäten des Bildes. Paradoxerweise entsteht in jener Dysfunktionalität des Bildes eine neue Ordnung, die weniger im Zeigen als vielmehr im Berühren, weniger in der optischen als vielmehr in der haptischen Dimension liegt. Wie dieser Übergang von einem Bergkino des Sehens zu einem Bergkino des Tastens beschreibbar wird, soll im Mittelpunkt meines Beitrags stehen.

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