Die Tageslichtfabrik – „The Daylight Factory”

  • Miron Mislin (Autor/in)

Abstract

Zur maximalen Ausnutzung des Tageslichts bei der Produktion entstand unter dem Einfluss des Fordismus die “Tageslichtfabrik”. Die Planung von Tageslichtfabriken wurde als große Verbesserung der Arbeitsbedingungen gefeiert, weil die bisherigen dunklen Arbeitsräume abgeschafft wurden, und gehört deshalb zu den großen Themen der sozialen Reformen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Als die Elektrifizierung von Arbeitsräumen noch langsam voran ging, standen sie in einem engen Zusammenhang mit der Verbesserung von sanitären Einrichtungen. Da die Ausnutzung des Tageslichtes für die Produktion unabdingbar geworden war, vergrößerten einzelne Fabrikbauten ihre Fensterflächen. Die Stahlbetonkonstruktion erwies sich u. a. als geeignete Konstruktion für die „Daylight-Factory“, bei der Stahlrahmenfenster im großen Maßstab zur Ausführung kamen. Dabei ist in konstruktiver wie architektonischer Hinsicht die Überlappung von konstruktiven Tragelementen und nichttragenden Bauteilen besonders bemerkenswert. Die Highland-Fabriken in Detroit von Ford wurden von 1909 bis 1914 von Albert Kahn realisiert, also gleichzeitig mit der Fertigstellung der Faguswerke und mit der 1. Werkbundausstellung in Köln. Das Jahr 1914 markiert zudem die vollständige Einführung des Fließbandes für die Massenproduktion von Automobilen, die sich auch baulich auf das Layout der Fabrik ausgewirkt hat.

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