Äffen und NachschAffen

  • Antonia Ulrich (Autor/in)

Abstract

Über die Metapher des Nachäffens, sowie über die Allegorie des Affen als Sinnbild für künstlerische Produktion wird auch der Nachahmungscharakter künstlerischer Praxis philosophie- und kunsthistorisch einerseits in eine passive, wertlose, unreflektierte, tierische beziehungsweise äffische Tätigkeit und andererseits in eine aktive, wertvolle, menschliche Tätigkeit gespalten. Das Nachäffen beziehungsweise der Affe als Allegorie kann für die wertlose Mimesis, das humane Nachahmen hingegen für die wertvolle Mimesis stehen. Diese Trennung fungiert als Teil einer Distinguierungsstrategie des Menschen vom Tier. Besonders bezogen auf Affen wurde die klare Grenze zwischen dem Homo sapiens sapiens und anderen Primaten - aufgrund vieler offensichtlicher Gemeinsamkeiten - als gefährdet betrachtet. Da eine zentrale Gemeinsamkeit im Verhalten von Menschen und Affen das Nachahmen ist, schreibt der Mensch Affen die Praktizierung einer wertlosen Mimikry zu, während er seine eigenen Imitationen als wertvoll ansieht. Über diese Verknüpfungen wird ein Distinktionskriterium innerhalb der Gruppe der Hominoiden erfunden, das den Menschen scheinbar klar vom Affen trennt.

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