Rom in Preußen

  • Arne Karsten (Autor/in)

Abstract

Nicht nur in Gestalt von Antikensammlungen und ephemerer Triumpharchitektur war Rom bis zum Ende des ancien regime an den europäischen Höfen präsent, wie ein Blick auf die Kunstförderung Friedrichs III./I. von Preußen zeigt. Die Übernahme römischer Bildmotive erfolgte bis hin zum direkten Zitat, wie der Aufsatz an ausgewählten Beispielen vorführt. Trotz aller persönlichen Glaubenstrenge, die den ersten preußischen König kennzeichnete, ließ er nach Kräften ins protestantische, und mithin grundsätzlich ikonoklastische Preußen Bilder von dorther importieren, wo sie seit jeher mit Virtuosität eingesetzt worden waren: aus Rom, das nach dem Willen der Päpste seit dem Spätmittelalter den universellen Herrschaftsanspruch der Kirche durch Bauten und Bilder in immer prächtigerer, immer suggestiverer Form verkündete. Die Herrschaftsinszenierung in Preußen lässt auf diese Weise die grundlegende Bedeutung der Bildpropaganda für die Entwicklung der frühneuzeitlichen Staaten deutlich werden.

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