Das Landhaus Khuner von Adolf Loos am Semmering/ Niederösterreich (1929/30)

Eine bau- und stilgeschichtliche Einordnung

  • Michael S. Falser (Autor/in)

Abstract

Das Landhaus Khuner von Adolf Loos am Semmering in Niederösterreich (1929-1930) wurde seit seiner erstmaligen und gleichzeitig umfangreichsten Publikation aus dem Jahre 1931 von seinem Schüler Heinrich Kulka nur mehr sehr punktuell behandelt, obwohl sein bedeutender architekturgeschichtlicher Stellenwert in Loos Oeuvre nie bezweifelt wurde. Eine umfassende Einordnung dieses von Loos nur zweimal ausgeführten Bautypus «Landhaus» in das Gesamt-Oeuvre des Architekten war kaum vorgenommen worden. Die folgende Studie stützt sich auf drei Analyse-Schritte. Im ersten Teil wird das Landhaus Khuner, ausgehend von Loos theoretischen Äußerungen zum Bauen in der Landschaft, in sein geographisches und historisches Umfeld der Bergregion Semmering als traditioneller Wiener Naherholungsort eingeordnet, in einer genauen Baubeschreibung analysiert und gegen die traditionelle Bauernhausarchitektur abgegrenzt. Im zweiten Teil wird der Versuch unternommen, das Landhaus Khuner in das Werk von Adolf Loos einzuordnen. Hierzu werden die charakteristischen Gestaltungs- und Stilelemente herausgearbeitet und weiters Grundriss, Form und Funktion des Hauses anhand von Vergleichen mit anderen geplanten und/oder realisierten Bauvorhaben des Typus Landhaus oder Landvilla von Loos und letztlich in einem direkten Zeitvergleich mit der Prager Villa Müller, diskutiert. In einem letzten Schritt wird das Landhaus Khuner in den nationalen und internationalen Kontext gestellt. Hierzu wird besonders auf die eindeutige Vorbildfunktion der englischen Arts-and-Crafts-Bewegung v. a. unter M. H. Baillie Scott eingegangen und ein weiterer Zeitvergleich, diesmal mit dem Haus Heyrovsky des österreichischen Architekten Lois Welzenbacher (1932), angestellt. Als eine Art kurze Zusammenfassung wird der Typus Landhaus im Kontext des Begriffes der Moderne diskutiert.

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