Medialität und Animalität. Medium und Tier

  • Jessica Ullrich (Autor/in)
  • Antonia Ulrich (Autor/in)

Abstract

Editorial: Medialität und Animalität. Medium und Tier

Tiere und Medien beziehungsweise der Begriff des Mediums sind in vielfachen Weisen aufeinander bezogen. So sind Tiere in der Kunst- und Kulturgeschichte oft Bedeutungsvehikel. Sie haben daher in Bezug auf diese Bedeutungen Vermittlerfunktionen. Zudem sind Tiere in medizini-schen oder militärischen Experimenten Versuchsobjekte, in Fabeln werden sie als vermenschlichte Lehrmeister dargestellt und als Haustiere nehmen sie die Rolle von Kommunikationspartnern ein. In unterschiedlichen Religionen sind sie als Opfer, Totem oder Personifizierungen von Göttern dem übersinnlichen Bereich zugeordnet. An der Fleischtheke hingegen bilden sie einen Teil der profanen Warenwelt. Wenn Tieren von Philosophen wie Descartes jedes Gefühl abgesprochen wird, werden sie noch im Todeskampf zu bloßen Trägern physikalischer Vorgänge. In Gestalt der Lila Kuh fungieren sie als Werbeträger, während die transgene Maus in der Biotechnologie zur genormten Größe wird. Informationsträger sind Tierkörper außerdem für die Ingenieure der Bionik oder für Computerexperten, die sich mit einem Trojanischen Pferd konfrontiert sehen. Die Zusammenhänge zwischen dem Konzept des Tiers beziehungsweise realen Tieren einerseits und dem Konzept des Mediums beziehungsweise Medien andererseits werden in den folgenden Beiträgen mit unterschiedlichem historischem sowie gattungsspezifischem Fokus erörtert.

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