Text, Bild und Diagramm in der klassischen Naturgeschichte
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Abstract
Der Aufsatz geht dem Verhältnis von Text und Bild in zwei botanischen Werken der klassischen Epoche nach Joseph Pitton de Tourneforts Institutiones rei herbariae 1700 und Carl von Linnés Genera plantarum 1737. Anhand einer Polemik, die Linné gegen die kombinatorische Weise richtete, in der Tournefort Gebrauch von Bildern machte, wird nachgewiesen, dass Linné Momente der Textualität und Piktorialität zu typographischen Diagrammen sogenannten «Gattungscharakteren» verschränkte, die es ihm erlaubten, die Mannigfaltigkeit der Pflanzenarten, die sich für ihn u. a. in Pflanzenabbildungen darstellten, zu beherrschen. Gegenüber der Möglichkeit, solche Diagramme auch graphisch umzusetzen, blieb Linné dagegen blind, da er das Bild wesentlich als handwerklich hergestellte Kopie einer Vorlage und damit auf einer Ebene mit getrockneten und lebenden Pflanzenexemplaren sah, in denen sich die Gegenstände des taxonomischen Diskurses, ihm selbst undurchdringlich, darstellten.
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