„Der bösartige Mensch bedarf einer bösartigen Umgebung“
Paul Lehmanns "Die vertauschte Königin" und das Szenenbild des DEFA-Märchenfilms
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Abstract
Kinderfilme nahmen im Schaffen der DEFA-Studios einen besonderen Platz ein. Immerhin wurde ein Fünftel der Produktion Kinderfilmen gewidmet, von denen ein beachtlicher Teil Märchen waren. Der Film galt als Medium sozialistischer Erziehung. Innerhalb der - mal mehr mal weniger - restriktiven Vorgaben, leisteten auch die Szenenbildner ihren Anteil zu den pädagogisch wertvollen Streifen. Ihre Aufgabe bestand z. B. darin Charaktere mit Hilfe von Szenenbildern eindeutig zu zeichnen. Andererseits konnten die Szenenbildner der DEFA ihrer Fantasie selten so sehr freien Lauf lassen wie im Märchenfilm. Denn während in den meisten Spielfilmen das Postulat historischer Korrektheit galt um über Handlungsort und -zeit zu informieren und dabei historische wie auch soziale Zusammenhänge zu verdeutlichen, verlangten Märchen, die keine Zeit und keinen Ort haben, einzig nach Märchenhaftem. Es kommt daher zu wahrlich exotischen Kombinationen von Stilen verschiedenster Epochen und Länder, verbunden mit gänzlich fantastischen Elementen. Es entstanden Filmarchitekturen, die es zu keiner Zeit und an keinem Ort je gegeben hat. Am Beispiel des Märchenfilms Die Vertauschte Königin von 1984 mit den Szenenbildern von Paul Lehmann untersucht dieses Essay die Arbeit zwischen pädagogischem Auftrag und künstlerischer Freiheit.
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