Scenographic Turn. Vom Plot zum Raumbild
Ein Forschungsprojekt zur Geschichte der Filmszenographie der DEFA und ihrer Vorläufer
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Abstract
Wie kein anderes Medium vermochte es der Film im 20. Jahrhundert, Träume und Phantasien freizusetzen und nicht zuletzt durch seine szenographischen Entwürfe wirkungsmächtige imaginäre Bildwelten zu schaffen, die sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Auch die Bildwissenschaft hat in den letzten Jahren wieder verstärkt den Film in den Blick genommen. Der Beitrag skizziert ein in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam vom Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin konzipiertes Forschungsprojekt, das sich auf der Basis bisher nicht erschlossener Archivbestände der Filmszenographie der DEFA und ihres UFA-Vorgängers widmen soll. Ausgehend von den derzeit diskutierten Theorien zum filmischen Raum gilt es, die Nachlässe von so bedeutenden Filmarchitekten wie Willy Schiller, Alfred Hirschmeier oder Harry Leupold mit dem methodischen Instrumentarium der Bildwissenschaft zu erschließen. Ein Überblick über die Geschichte der vordigitalen Filmszenographie führt von den frühen Monumental- und Historienfilmen über die filmische Architektur des Expressionismus bis zu den symbolischen Filmräumen der DEFA, die in ihren „Original“-Schauplätzen und Studiobauten sozialräumliche Hüllen um die Akteure legten und dabei die jeweils aktuelle Gemengelage der Systemauseinandersetzungen des Kalten Krieges auf unterschiedlichste Art und Weise interpretierten.
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