Geregeltes Denken & gesteuertes Fühlen
Das kybernetische Prozessdiagramm als Modell eines normalisierten ‚homo communicans‘
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Abstract
Ausgehend von der Entwicklung der Kybernetik und Kommunikationstheorie in den USA und England zur Mitte des 20. Jahrhunderts verfolgt dieser wissenschaftshistorische Beitrag die technizistischen Wurzeln der systemischen Psychotherapie und begreift Letztere zugleich als eine sozialtechnologische Interventionsform zur Normalisierung und Funktionalisierung pathologisierter Gruppen und Familien. In Abschnitt eins und zwei wird der anthropologisch-technomorphe Anteil des Denkstils der frühen Kybernetiker, welcher immer von weitreichenden humanwissenschaftlichen Ambitionen getragen war, unter besonderer Berücksichtigung der kybernetischen Auffassung vom Psychopathologischen sowie der in der Kybernetik präferierten diagrammatischen Darstellungsstrategie herausgearbeitet. In den Teilen drei und vier wird auf die systemisch-kybernetischen Denk- und Handlungsformen der ,Gruppe von Palo-Alto‘ eingegangen, v. a. im Hinblick auf deren spezifisches Krankheitsverständnis und der therapeutischen Praxeologie. Im fünften Abschnitt werden schließlich im Anschluss an Johann August Schülein und Jürgen Link die kybernetisch-technizistischen Hintergründe und Konsequenzen der Systemtherapie auf diagrammatischer, praxeologischer und gesellschafts-politischer Ebene kritisch diskutiert.
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