Zu den Begriffen Moderne und Postmoderne oder die Architektur als Zeitmaschine
Ein Versuch der Begriffsnäherung aus kunstwissenschaftlicher Perspektive
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Abstract
Während einer Reise durch Lúcio Costas und Oskar Niemeyers Brasília in diesem Sommer ist mir eine ungewöhnliche Einführung in die Architekturtheorie mit dem Titel «Zeitmaschine Architektur» in die Hände gefallen, die mich inspirierte, den inflationär gebrauchten Begriffen Moderne und Postmoderne etwas nachzuspüren. Die Autoren Wolfgang Amsoneit und Walter Ollenik wollen mit ihrem Buch «keinen stilistischen Regelmäßigkeiten einer systematischen und konsensfähigen Kunstgeschichte folgen» und widmen sich in einer überblickshaften und flotten Erzählweise der Theorie der Moderne und der Theorie des Denkmals gleichermaßen. Anders als chronologische Architekturbetrachtungen steht die Moderne nicht am Ende einer Zeitskala, sondern jede Epoche in der Kunst hatte ihre modernen Elemente; die «Moderne in der Architektur [ist ] in erster Linie ein philosophisches und erst in zweiter Linie ein ästhetisches Phänomen». Der ungenaue Gebrauch des Moderne- oder auch Postmodernebegriffs verstellt oft wichtige Zusammenhänge in der Kunst- und Architekturgeschichte und so möchte ich mich in der nachfolgenden Betrachtung den verschiedenen Begriffen am Beispiel einiger Autoren der Modernerezeption des 20. Jahrhunderts widmen und versuchen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Verständnis der oft missverständlich gebrauchten Begriffe herauszuarbeiten.
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