Bewegte Ekphrasen
Lebende Gemälde in Derek Jarmans Caravaggio
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Abstract
In seinem Film Caravaggio (1986) konfrontiert Derek Jarman statische und bewegte Bilder, indem er Gemälde des manieristischen Malers als Tableaux vivants verlebendigt. Mittels ihrer entsteht eine visuelle Narration, die in Spannung zum eigentlichen Plot tritt. Im Changieren zwischen ikonographischer und textueller Ausdrucksebene entwickelt sich eine Übersemantisierung, die alternative Deutungsebenen ebenso wie Widersprüche zur Haupterzählung zulässt. Diese auf Offenheit angelegte Erzählform wird als filmische Ekphrasis, einer Ekphrasis im Visuellen, auch theoretisch benennbar. In Caravaggio ermöglicht sie insbesondere, tradierte Rollenkonzeptionen aufzubrechen, ohne diese durch neue Festschreibungen zu ersetzen.
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