«Konservieren, nicht Restaurieren» – ein Mythos der Denkmalpflege?

Vortrag anlässlich des Symposiums «Nachdenken über Denkmalpflege» im Haus Stichweh, Hannover am 3. November 2001

  • Christoph Hellbrügge (Autor/in)

Abstract

Die Denkmalpflege sei Hüterin der historischen Substanz, so lautet die oft geäußerte Vorstellung vom Selbstverständnis des Faches. Gleichzeitig wird dabei auf eine Tradition seit der Wende von 19. zum 20. Jahrhundert verwiesen, insbesondere auf den Grundsatz Georg Dehios: Konservieren, nicht restaurieren . Der Vortrag versucht, den Mythos dieser konservierenden Denkmalpflege zu entzaubern. Er tut dies vor allem anhand der Vorgeschichte der sogenannten Grundsatzdebatte um 1900, ihrem Entwicklungsprozess und ihrer Genesis. Der geschichtliche Überblick, der Fragen der nationalen Identität der Deutschen, Probleme der Baukultur in ihrem Verhältnis zu denkmalpflegerischen Standpunkten und Verhaltensweisen diskutiert, zeigt eindringlich: Die Methoden der Denkmalpflege sind nicht einem Grundsatz unterworfen, sondern der jeweils zugewiesenen Bedeutung und Sinnfunktion nachgeordnet. Konservieren, nicht restaurieren war ein Grundsatz für eine bestimmte Zeit und einen eingeschränkten Denkmalbereich.

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