Ostmitteleuropa – Schicksalsgemeinschaft, Forschungsfeld, Kunstregion

  • Adam S. Labuda (Autor/in)

Abstract

Was zeichnet Ostmitteleuropa aus? Es ist zunächst ein Terminus für einen Geschichtsraum, der weniger geographisch als vielmehr mit einer wechselvollen Geschichte zu erklären ist. Als politische Ordnungskategorie wurde er, anfangs mit einer negativen Konnotation ausgestattet, für jene Staaten prägend, die nach dem Ersten Weltkrieg ihre staatliche Souveränität (wieder-)erlangten. Später wurde die Region wiederum unter politischen Vorzeichen unter dem Mantel des Ostblocks zu einer notgedrungenen Gemeinschaft zusammengefasst. Die Vorstellung von einer ostmitteleuropäischen, regionalen Zusammengehörigkeit begann sich in der Kunsthistoriographie allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg herauszubilden. Anhand einer Chronologie von Konferenzen und Publikationen sowie wichtigen Institutionen wird aufgezeigt, wie der Raum transnational unter verschiedenen thematischen Gesichtspunkten in der ostmitteleuropäischen Forschung selber wie auch derjenigen zu Ostmitteleuropa betrachtet wurde. Dabei lassen sich Verschiebungen feststellen, wie dieser Raum jeweils als eine spezifische Kunstregion verstanden wurde. Deutlich treten hierbei vor und nach 1989 nicht nur die unterschiedlichen geographisch-historischen Raumbezüge zu Tage, sondern auch verschiedene zeitliche Schwerpunktsetzungen, um die Besonderheiten einer ostmitteleuropäischen Kunstgeschichte darzustellen. Es entsteht so das Porträt einer europäischen Region mit einem eigenen spezifischen Status.

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