Aspekte einer Theorie der auditiven Kultur

Ästhetische Praxis zwischen Kunst und Wissenschaft

  • Sabine Sanio (Autor/in)

Abstract

Ausgehend vom Versuch, den neuen Studiengang „Sound Studies“ zwischen (Klang-)Kunst, Musik und den Wissenschaften, zwischen den unterschiedlichen Wissenschaftskonzepten der Cultural Studies und der Musikwissenschaften zu verorten, wird der Begriff der auditiven Kultur zur Diskussion gestellt, der den verschiedenen Themen und Fragestellungen einer erweiterten Musikwissenschaft ein gemeinsames tragfähiges Fundament liefern könnte. Die Kriterien für Wahrnehmung und Gestaltung der auditiven Kultur orientieren sich häufig an aktuellen Positionen in der Musik, doch im 20. Jahrhundert entwickeln die Künste ihrerseits ein nachhaltiges Interesse für die Alltagskultur. Die Ideen und Konzepte einer musikalischen Erkundung der empirischen Wirklichkeit sind für die Sound Studies von besonderem Interesse – einige dieser ursprünglich von Vertretern der musikalischen Avantgarde entworfenen Konzepte können als eigenständige wissenschaftliche Forschungsansätze behandelt werden. Exemplarisch wird dies an den vier Themenfelder musikalisches Material, Spiel mit moderner Audiotechnik, Aufführungsorte abseits des Konzertsaals sowie Stimme und Körper dargelegt.

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