Erscheinungsweisen bildlicher Präsenz: Körper, Verkörperung und Repräsentation am Grabmal
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Abstract
Der Beitrag nimmt die Frage nach Realpräsenz am Grabmal am Beispiel der spätmittelalterlichen Effigies in den Blick. Deren Verwendung im Trauerzeremoniell führt zu einer Vielzahl differenter Bild-Körper-Relationen, die es genau zu untersuchen gilt, um den jeweiligen Gehalt und Grad an körperlicher Repräsentation und Präsenz der verschiedenen Körperbilder zu ermitteln. Dabei steht jedoch, wie hier exemplarisch am Beispiel der Funeralien und des Grabmonuments König Edwards II. gezeigt wird, weniger das hierarchische Verhältnis von Original (lebender Körper) und Kopie (Effigies, Gisant) im Vordergrund, als vielmehr die Relationalität von lebendem natürlichen Körper, totem natürlichen Körper, Effigies und Gisant, die als jeweils potenzielle Körperbilder schließlich zu dem amalgamieren, was als Bild des Königs firmiert. Dabei zeigt sich, dass Bild und Körper Präsenzformen darstellen, die sich nicht klar voneinander trennen lassen, sondern im Gegenteil sehr verwoben sind und sich vielfach überlagern.
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