Das Dürer-Monogramm als Gegenstand der Nachahmung im 16. und frühen 17. Jahrhundert
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Abstract
Albrecht Dürers zahlreiche Selbstdarstellungen zeugen von der steten Bemühung des Nürnbergers, in seiner Kunst persönliche Präsenz zu wahren. Diesem Zwecke diente auch das wohlbekannte Dürer-Monogramm, welches der Künstler konsequent verwendete und insbesondere in den druckgrafischen Kompositionen zu einem Substitut seiner selbst verlebendigte. Dürer verlieh seinen Initialen eine außergewöhnliche Wirkungsmacht, welche Künstler aus mehreren Generationen und Regionen zur Nachahmung anregte. Heinrich Aldegrever, Albrecht Altdorfer, Ambrosius Bosschaert d.Ä. und Hans Hoffmann nutzten die Nachahmung des Dürer-Monogramms, um Aussagekraft und Wirkungspotenzial ihrer eigenen Kunst zu erhöhen. Gemeinsam ist allen Nachahmungsformen des Dürerschen Monogramms die raffinierte Instrumentalisierung des Täuschungseffekts zur Herausstellung der eigenen künstlerischen Position und eigener malerischer Virtuosität. Eine wenn auch kurzzeitige Verwechselung mit Dürer konnte beispielsweise Heinrich Aldegrevers Anspruch auf die Nachfolge des berühmten Meisters effektvoll als berechtigt erweisen. Die Vortäuschung des Dürer-Signets in den Monogrammierungen Altdorfers, Bosschaerts und Hoffmanns konnte zudem das Potenzial ihrer Kunst zur Illusion des Lebens und der Natur stärken. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurden Albrecht Dürers Ruhm und die Rezeption seiner Kunst häufig zum Gegenstand kunsthistorischer Publikationen. Dabei blieb die Nachahmung des Dürer-Monogramms weitestgehend von der Forschung unbeachtet. Die vorliegende Untersuchung versucht, Sinn und Zweck verschiedener Formen der Nachahmung des Dürer-Monogramms in der Kunst des 16. und des beginnenden 17. Jahrhunderts zu klären.
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