Romakos Erfindung des modernen Helden

Tegetthoff bei Lissa als Bruch mit der klassischen Ikonographie des Seehelden

  • Ralph Gleis (Autor/in)

Abstract

120 Jahre nach seinem Tod zählt der Wiener Maler Anton Romako (1832-1889) heute fix zum Kanon der österreichischen Kunst des 19. Jahrhunderts. Er gilt als Antipode des berühmteren Hans Makart und - spätestens seit Oskar Kokoschka ihn als Vorbild benannte - als Vorreiter der Moderne in Österreich. Zu dieser Einschätzung scheint es allerdings wenig zu passen, dass Romako sich selbst immer wieder explizit als Historienmaler bezeichnete und dass sein wohl bekanntest Werk den österreichischen Seehelden Tegetthoff in der Seeschlacht bei Lissa feiert. Denn bis heute wird die Historienmalerei meist als Inbegriff der akademischen Kunst des 19. Jahrhunderts und als Gegenpol zur Moderne gewertet. Romako beweist hingegen, dass die Kategorien Moderne und Historienmalerei sehr wohl zusammen zu denken sind. Durch eine vollkommen neuartige Darstellungsweise des Helden gelingt ihm eine formale wie inhaltliche Transformation des Historienbildes. Der Artikel greift auf Ergebnisse meiner Dissertation "Das moderne Historienbild. Anton Romako und die Historienmalerei im 19. Jahrhundert" zurück.

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