„of course, an interview with the artist.“

Das Interview als Medium zwischen Konvention und Innovation in Ausstellungskatalogen

  • Albert Coers (Autor/in)

Abstract

Zeitgenössische Strategien im Umgang mit dem Interview werden anhand von Publikationen Olafur Eliassons und Thomas Demands vorgestellt. Dem Reiz einer Möglichkeit der Selbstäußerung stehen Inflationierung, Standardisierung und Instrumentalisierung gegenüber. Das Problem versuchen Künstler und Kuratoren zu lösen, einmal terminologisch, indem der Begriff 'Gespräch/conversation' bevorzugt wird. Das Gespräch ist häufig aus dem journalistisch-funktionalen Zusammenhang gelöst, mit anderen Textsorten wie Reisebericht, Live-Reportage kombiniert und zur Kunstform eigenen Rechts erhoben. Mittel sind die gezielte Wahl der Gesprächspartner wie Alexander Kluge (Thomas Demand) oder Robert Irwin (Olafur Eliasson), die nicht aus dem institutionellen Kontext einer Ausstellung stammen, die Erweiterung der Teilnehmerzahl und die Betonung des kollaborativen Akts, die graphische Inszenierung der Texte im Verein mit Bildmaterial, die Übernahme der Rolle des Interviewers und das Spiel mit ihr, das beispielsweise den Zusammenschnitt separat geführter Interviews zu Round Table-Diskussionen beinhaltet sowie die Publikation eigener Interviewbücher als Ergänzung und Entlastung von Katalogen und Künstlerbüchern, die dadurch ihrerseits aufgewertet werden. Die konventionelle Textsorte 'Interview' ist also weiter verwendet, aber variiert und erweitert, worin sich das Selbstbewusstsein der Künstler als Autoren und Protagonisten im Diskurs ausdrückt.

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