Das Vivaio Acustico delle Lingue e dei Dialetti d’Italia (VIVALDI)

Ein Sprachatlas als nützliches Tool für die Untersuchung italienischer Dialekte und Minderheitensprachen

  • Michele Castellarin (Autor/in)
  • Fabio Tosques (Autor/in)

Abstract

Die Idee, einen akustischen digitalen Sprachatlas der Minderheitensprachen und Dialekte Italiens (VIVALDI = VIVaio Acustico delle Lingue e dei Dialetti d’Italia) zu entwickeln, wurde Anfang der 1990er Jahre von den Professoren Dieter Kattenbusch (Berlin) und Roland Bauer (Salzburg) gefasst. Damit war VIVALDI einer der ersten funktionierenden digitalen Sprachatlanten, der über Bits und Bytes zu den Nutzern gelangte. Seit dieser Zeit wurden nicht nur die technischen Komponenten kontinuierlich weiterentwickelt. Jedes Jahr wird eine neue Region erschlossen, so dass bis heute die Dialekte und/oder Minderheitensprachen von gut 14 der 20 Regionen Italiens online verfügbar sind. Der Aufsatz beschreibt kurz die Genese von VIVALDI, d. h. welche methodischen Ansätze der Dialektologie hier zur Anwendung kommen. Ein Blick hinter die Kulissen von VIVALDI erläutert den Gang von der Arbeit im Feld (Enquete) bis zur Verfügbarmachung der Daten im World Wide Web (WWW). Welche Software kommt zum Einsatz? Welche Module mussten für VIVALDI speziell entwickelt werden? Auf diese und weitere Fragen wird im Folgenden kurz eingegangen. Wie das Tool VIVALDI dann tatsächlich den Dialektologen oder einfach an den Dialekten Interessierte unterstützt, wird beispielhaft in einer Reise durch das Dialektkontinuum von Norden nach Süden und Westen nach Osten beschrieben. Im Vordergrund steht hier die historische Phonetik, d. h. welche Entwicklungen lassen sich mit Hilfe der Dialektdaten im Bereich Vokalismus und Konsonantismus nachzeichnen. Ausgehend vom lateinischen Etymon werden zunächst die potentiellen Möglichkeiten angeführt und dann die tatsächlichen Realisierungen hör- und sichtbar.

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