Plastische Vergänglichkeit – Zeitlichkeit und Ephemeres in der Skulptur

  • Ursula Ströbele (Autor/in)

Abstract

Seit jeher gehören Statuarik und Widerstandsfähigkeit zu den Hauptmerkmalen klassischer Skulptur. Am Beispiel von einzelnen zeitgenössischen Kunstwerken, darunter den Explosionsskulpturen Andreas Greiners/ Fabian Knechts sowie Andy Goldsworthys fragilen Naturobjekten untersucht der vorliegende Text Plastische Vergänglichkeit – Zeitlichkeit und Ephemeres in der Skulptur Phänomene des Prozessualen. Mit einem begrifflichen Exkurs zum Ephemeren in der Literaturgeschichte und einem Rückblick auf die Land Art und Minimal Art der 19060er Jahre stellt sich die Frage, was es bedeutet, die für die Plastik untypischen, immateriellen und flüchtigen Arbeiten unter dem Begriff des Skulpturalen zu verhandeln. Vor dem Hintergrund gattungsspezifischer Parameter tragen insbesondere Veränderlichkeit, Zufall, Dynamik und die polysensuelle Involvierung des Betrachters, zugleich die zeitliche Markierung im Raum zu einer Erweiterung des Mediums bei. Skulptur fungiert hier nicht mehr als greifbares, klar konturiertes, statisches Objekt; das plastische Denken kommt als performative Handlung und Aufführung zum Ausdruck. Gegenwärtigkeit, Emergenz, der Fokus auf unmittelbarer Präsenz gehören zu den entscheidenden Kennzeichen, die eine phänomenologische Analyse sowie unsere Erwartung und Geduld herausfordern.

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