Die Verarbeitung des Ersten Weltkrieges in der künstlerischen Ausstattung der Casa Madre dei Mutilati in Rom (1925-1938)
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Abstract
Die ab 1925 in Rom errichtete Casa Madre dei Mutilati ist der Sitz der italienischen Vereinigung der Kriegsversehrten. Neben der Verwaltung diente der Bau und seine künstlerische Ausstattung insbesondere der Selbstdarstellung, der Sinnstiftung sowie der Erinnerung. In einer an der katholischen Religion und insbesondere der nationalen Dichtung von Gabriele D’Annunzio orientierten Mystifizierung der Verletzung und des Schmerzes wird die Kriegserfahrung transzendiert und ins Positive gewendet. Nicht als mit Makeln behaftete Außenseiter der Gesellschaft, sondern als durch das Erlebnis der Verwundung gestärkte Elite wollten die verstümmelten Soldaten abermals dem Feind entgegentreten, um die Schmach der vittoria mutilata endgültig auszumerzen. Dabei standen die Mitglieder der Vereinigung den Parolen des beginnenden Faschismus nahe und Mussolini konnte die einflußreichen Invaliden geschickt instrumentalisieren. Nicht zuletzt deren selbst vorgebrachte Interpretation des Kampfes und der Verletzung erleichterte es dem Duce, neue Kriege zu beginnen.
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