Die bewegte Skulptur des 21. Jahrhunderts: Charakteristika des skulpturalen Ereignisses am Beispiel von Michael Sailstorfers Rei- bungsverlust am Arbeitsplatz (2014), St. Agnes Berlin

  • Jenny Graser (Autor/in)

Abstract

Im Zentrum des Beitrages steht das skulpturale Werk von Michael Sailstorfer (*1979), der eine neue Generation von Bildhauern repräsentiert, die sich im 21. Jahrhundert der bewegten Skulptur widmet. Die Maschinenkunst Sailstorfers knüpft an die Tradition der kinetischen Plastik der 1960er Jahre an. Auch seine Apparate verwirklichen sich erst, wenn sie in Bewegung versetzt werden. Treten die Skulpturen in Aktion, nehmen die Objekte ereignishafte Charaktereigenschaften an. Eine Definition der Ereignishaftigkeit, die der bewegten Skulptur inhärent ist, stellt nach wie vor ein Desiderat dar. Diese Definition ist jedoch notwendig, um den allein auf die Bewegung abzielenden Begriff der kinetischen Skulptur zu erweitern und darüber hinaus die Verbindungslinien zwischen der Maschinenkunst der 1960er Jahre und der nachfolgenden Generationen aufzuzeigen. Die Analyse von Sailstorfers Skulpturen ist folglich von der Frage geleitet, wie sich das skulpturale Ereignis beschreiben lässt. Auf welche Weise konstituieren sich Materialitiät, Räumlichkeit und Zeitlichkeit? In welchem Verhältnis stehen Objekt- und Ereignishaftigkeit? Der Beitrag widmet sich diesen Fragen, um den Begriff des Ereignishaften in die Skulpturtheorie einzuführen. Um den Begriff des Ereignishaften zu schärfen, werden in die Untersuchung Beiträge von Martin Seel, Dieter Mersch und Erika Fischer-Lichte einbezogen.

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