Sol Caleros Bildräume – Dekonstruktionen des Exotischen
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Abstract
In ihren farbintensiven, raumübergreifenden Installationen, die auf Orte des Alltags rekurrieren, reflektiert und hinterfragt Sol Calero (*1982 in Caracas, Venezuela) Klischees und Stereotypen, die mit der lateinamerikanischen Kultur assoziiert werden und entlarvt die bunte, exotische Welt als ein Konstrukt, als ein Bild, das Lateinamerika durch Europa und die USA aufgeprägt wurde. Calero bedient sich in ihren Videoarbeiten und Installationen dieser spezifischen Ikonographie in übertriebener Form und transformiert banale Orte, wie einen Friseursalon, eine Wechselstube oder eine Sauna in tropische Idyllen. Mit bunten Wänden und exotischen Früchten, die Caleros Werke durchziehen, kreiert die Künstlerin wahre Sehnsuchtsorte, deren Brüchigkeit erst auf den zweiten Blick offenbart wird. Dass Caleros Arbeiten nicht nur kulturkritisch sind, sondern auch gattungsspezifische Fragen verhandeln, zeigt die Installation Interiores (2017, Kunstverein Dortmund), die an einen Garten erinnert. Bunte Holztafeln, die im Raum platziert sind, erwecken den Eindruck einer dreidimensionalen Malerei, einer Malerei, die sich im Raum ausbreitet und betreten werden kann. Der Garten, ein Ort der Kontemplation schlechthin, wird hier zum Ort der Kunstreflexion.
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