Choreografie, Kartographie oder Malerei?

Über die choreografische Arbeit von Sasha Waltz zu Wolfgang Rihms Jagden und Formen

  • Susanna Avanzini (Autor/in)

Abstract

Im Jahr 2008 fand in Frankfurt die Uraufführung von "Jagden und Formen (Zustand 2008)" statt, eine Komposition von Wolfgang Rihm, zu der das Ensemble Modern zusammen mit Sasha Waltz & Guests ein musikalisch-choreografisches Projekt erarbeitet hatte. Die musikalische Komposition ist ein Work-in-Progress, das Rihm durch das komplexe Kompositionsverfahren von Übermalung erhalten hat und das auf drei Prätexten – Gejagte Form, Gedrängte Form und Verborgene Formen – basiert. Die Musiker des Ensemble Modern spielen auf der Bühne: zusammen mit den Tänzern sind sie an einigen Stellen in Waltz’ Choreografie integriert. In diesem Aufsatz werden Musik- und Bewegungslinien punktuell analysiert und kartographiert. Ausgehend von einer Idee Gabriele Brandstetters, dass eine Karte die Landschaft still hält „so daß der Betrachter sich darin in freier Wahl der Richtung, der Veränderung und Verknüpfung der Pfade bewegen kann“, wird dann die Interaktion von Tanz und Musik in Beziehung zu einem Bild Joan Mirós und seinen Malverfahren gesetzt.

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