Das Denkmal zwischen Originalsubstanz und immateriellen Werten. Ein Vorschlag für die Praktische Denkmalpflege
Vortrag anlässlich des Symposiums «Nachdenken über Denkmalpflege» (Teil 2): «Das Denkmal zwischen Originalsubstanz und immateriellen Werten. Auf der Suche nach einer anderen Denkmalpflege«, Hundisburg, 16. November 2002
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Abstract
Der Beitrag entwickelt einen neuen Vorschlag zur praktikablen Kategorisierung der Denkmale, und zwar durch Zielsetzung. Die drei vorgeschlagenen Kategorien "Symbolische Bedeutung", "Bildhaftigkeit" und "Originalsubstanz" sind keine Höher- oder Minderwertungen, sondern Zuordnungen zu unterschiedlichen Denkmal-Funktionen, die als öffentliche Interessen gleichwertig in drei verschiedene Richtungen zielen. Aus den im Rahmen der Denkmalerfassung festzulegenden Denkmal-Funktionen folgen drei verschiedene Schutzqualitäten der Denkmale. Schutzqualitäten sind dann konkrete Anhaltspunkte für die Praktische Denkmalpflege, wo auf Symbolwert, wo auf Bildhaftigkeit oder wo auf Original-Substanz zu achten ist und wo nicht. Im Hinblick auf die bisher völlig undifferenzierte Hochachtung vor der Original-Substanz könnte die Einführung verschiedener Schutzqualitäten wie ein Befreiungsschlag wirken! Es müsste künftig nur noch in denjenigen Fällen auf den maximalen Erhalt von Original-Substanz gedrungen werden, wo den Denkmalen aufgrund spezieller Eigenschaften gezielt die Funktion als wissenschaftliche Quelle zugewiesen worden ist. In allen anderen Fällen reicht es aus, darauf zu achten, die immateriellen Denkmaleigenschaften zu pflegen und zu tradieren. In manchen Fällen wäre dies ihre symbolische Bedeutsamkeit, in den allermeisten Fällen aber die Bildhaftigkeit.
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