Liturgische Geräte im Königlich Preußen: Form, Stil, Konfession
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Abstract
Der Aufsatz beschäftigt sich mit liturgischen Gefäßen im Königreich Preußen (dem späteren Westpreußen), einem konfessionell gespaltenen Land mit überwiegend katholischen und evangelisch-lutherischen Gemeinden. Für die Katholiken lieferten italienische Modelle die Vorbilder für Kelche und Altarkreuze- und -leuchter, die, more romano ausgeführt, als Zeichen der Übernahme der tridentinischen Reformen galten. Monstranzen und Reliquiare wurden dagegen in nachgotischem Stil verwirklicht, um das Festhalten am alten Glauben und die kirchliche Kontinuität hervorzuheben. Die Lutheraner hingegen betonten – in polemischer Abgrenzung zu Katholiken und Calvinisten – die Funktion der Altargeräte. An einigen Punkten lassen sich deshalb vergleichbare Tendenzen ausmachen: die Katholiken verzichteten auf Prachtentfaltung, während die Protestanten auch einen gewissen Reichtum im Dekor zuließen. Gleichwohl standen in beiden Fällen Stil und Dekoration der liturgischen Gefäße für bestimmte Glaubensinhalte und –identifikationsmöglichkeiten.
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